Ilsenburg.
Es sind traurige Bilder, die es immer wieder aus dem Harz zu sehen gibt. Die Bäume ächzen unter dem Borkenkäfer und der Trockenheit.
Insbesondere die Fichten leiden im Nationalpark – fast alle Nadelbäume sind schon tot. Die Lösung: Aufforstung. Doch es gibt Herausforderungen im Harz, die gemeistert werden müssen und die das alles nicht so einfach machen.
Harz: Fichten im „katastrophalen Zustand“
Im Harz wird auch in diesem Jahr mit einer weiteren Zunahme der Kahlflächen in den Wäldern gerechnet. Die Fichtenbestände seien in einem katastrophalen Zustand, hieß es am Donnerstag nach einer Sitzung des Ende 2020 beim Landkreis Harz gegründeten Krisenstabes Wald. Bereits 80 Prozent der Fichten seien von Borkenkäfern und Trockenheit vernichtet worden. Ähnlich schlecht sehe es bei den Buchen aus.
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Das ist der Harz:
- ein Mittelgebirge in Deutschland
- ist das höchste Gebirge Norddeutschlands
- liegt am Schnittpunkt von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
- im Westen haben die Landkreise Goslar und Göttingen Anteile am Harz
- hat eine Fläche von 2.226 Quadratkilometern
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Im vergangenen Jahr hatten sich die Kahlflächen in den Nadelholzbeständen um weitere 4.000 Hektar ausgebreitet – die Flächen des Nationalparks Harz nicht mitgezählt. Die trockene Witterung und die politischen Rahmenbedingungen seien immense Herausforderungen beim Kampf um den Erhalt des Waldes, sagte Krisenstab-Chef Thomas Balcerowski. Er forderte vom Bund eine verbindliche und mittelfristig ausgerichtete Förderpolitik für die Waldbesitzer.
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Bringt DAS die Lösung im Harz?
Die Harzer Kahlflächen sollen mit Mischwäldern neu bepflanzt werden, die artenreich sein sollen und viel Laubholz haben, außerdem sollen Bäume gepflanzt werden, die Trockenphasen und Klimawandel gut überstehen können. Dazu zählen neben Eichen und Winterlinden auch Esskastanien oder Robinien. Der Krisenstab Wald sprach sich dafür aus, in Mischwäldern künftig auch neue Baumsorten zu integrieren. Bislang konnten knapp 1.200 Hektar aufgeforstet werden.
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Die Aufforstung gestalte sich allerdings schwierig, hieß es. Trockenheit, Winderosionen, fehlendes forstliches Pflanzgut und Wildbiss führten zu Ausfallraten von derzeit bis zu 30 Prozent. Es werde von einer Wiederaufforstungsperiode von 15 bis 20 Jahren ausgegangen. Jährlich seien 1.000 Hektar leistbar. (dpa/jko)