Liebenburg.
Seit April dieses Jahres wird Karsten M. (51) aus dem Harz vermisst – bis heute fehlt jede Spur von ihm.
Das Landgericht Braunschweig hat gegen einen Bundespolizisten (50) und Freund von Karsten M. Anklage erhoben – am 10. November, dem ersten Verhandlungstag, wurde wegen eines Krankheitsfalls die Anklage nicht verlesen.
Dennoch sind vorab grausame Details zum Fall des Vermissten im Harz bekannt geworden.
Harz: Bundespolizist droht Verurteilung wegen Mordes
Der Angeklagte (50) befindet sich seit dem 18. Mai in Untersuchungshaft. Der Mann bestritt die Vorwürfe bisher.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Bundespolizist seinen engen Freund Karsten M. umgebracht habe – obwohl bis jetzt keine Leiche des seit Monaten Vermissten gefunden wurde.
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Am 13. April 2021 soll der Angeklagte dabei zum Haus des Vermissten gefahren sein. Dort habe er Karsten M. dann unter einem Vorwand nach draußen gelockt. Im Garten des Hauses soll es passiert sein: Mit einer Schlag- oder Stichwaffe soll er seinen Freund hinterrücks verletzt haben – alles mit dem Vorhaben Karsten M. zu töten! Das Opfer nahm zu diesem Zeitpunkt Herzmedikamente ein, wodurch das Blut in der Regel verdünnt wird. Karsten M. habe deshalb sofort angefangen stark zu bluten und sein Bewusststein verloren.
Fall Karsten M. aus dem Harz: Mordmotiv Liebe und Eifersucht
Das Opfer habe sich überhaupt nicht mehr wehren können: Der Angeklagte soll sich in das Haus des Opfers begeben haben – dort schnappte er sich die Autoschlüssel eines VW Caddys. Das Opfer habe der Bundespolizist in das Auto gehievt. Der Kleintransporter wurde drei Tage später auf dem Expo-Gelände in Hannover am Holländischen Pavillon entdeckt. Von Karsten M. fehlt allerdings bis heute jede Spur. Im Wageninneren fand sich allerdings so viel Blut, dass die Staatsanwaltschaft nur noch vom Tod des Vermissten ausgehen kann.
Das Mordmotiv des Angeklagten: Seit 2016 soll er eine heimliche Affäre mit der Ehefrau von Karsten M. gehabt haben. Für den Bundespolizisten schien der Tod seines Freundes als einzige Möglichkeit aus der Affäre eine dauerhafte Beziehung zu machen.
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Neben Mord habe der Angeklagte allerdings noch weitere Taten, wie Unterschlagung und Fälschung beweiserheblicher Daten, begangen: So soll er schon vor drei Jahren einen gefundenen Personalausweis genutzt haben, um sich in einem Hotel einzuchecken. Außerdem habe er ebenfalls mit diesem Ausweis und unter Angabe von falschen Daten einen Handyvertrag abgeschlossen.
Fall war bei Aktenzeichen XY
Im August hatte auch die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ über den Fall berichtet. Die Ermittler hatten dabei großes Interesse für bestimmte Gegenstände, die der 50-Jährige in Baumärkten der Region und im Raum Bitterfeld in Sachsen-Anhalt gekauft haben soll. Gekauft hatte der Bundespolizist dabei Baumaterialen wie 11 Rasengittersteine, 16 Baustahlmatten, Bauzaunelemente sowie Betonfüße und mehrere Rollen Stacheldraht.
Aufgrund der gekauften Baumaterialen geht die Polizei von einer besonders bizarren Vermutung aus: Der Angeklagte könnte eine Baustelle inszeniert haben und dort die Leiche von Karsten M. vergraben haben.
Da in der Nähe des Expo-Geländes in Hannover das Auto mit den Blutspuren gefunden worden ist, wurde auch dort die Fake-Baustelle vermutet. (jko)