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Harz: Frau mit Corona besucht Tochter im Krankenhaus – jetzt steht sie vor Gericht

Harz: Frau mit Corona besucht Tochter im Krankenhaus – jetzt steht sie vor Gericht

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Harz: Gabriele V. besuchte trotz Corona-Symptomen und Quarantäne ihre Tochter im Krankenhaus. Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

Harz. 

Ein Fall aus dem Harz beschäftigt nun das Gericht in Quedlinburg: Im vergangenen Oktober besuchte eine Frau ihre Tochter im Krankenhaus in Quedlinburg. Dabei hatte die Frau Corona! Zwar wusste sie zu dem Zeitpunkt noch nichts von ihrer Infektion, hatte aber Symptome und soeben ein Corona-Test gemacht.

Jetzt steht die Frau vor Gericht. Eine Krankenschwester erzählte: „Bei uns brach die Hölle los.“

Harz: Corona-infizierte Frau wegen Besuch im Krankenhaus angeklagt

Gabriele V. (72) aus Wernigerode (Harz) nahm nicht nur in Kauf, dass sie ihre frisch operierte Tochter mit Corona ansteckt, sondern auch andere Krankenhaus-Patienten – und damit für einen Corona-Ausbruch sorgt. Die 72-Jährige ist deshalb wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Hausfriedensbruchs angeklagt, wie die „Bild“-Zeitung berichtet.

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Das ist der Harz:

  • ein Mittelgebirge in Deutschland
  • ist das höchste Gebirge Norddeutschlands
  • liegt am Schnittpunkt von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
  • im Westen haben die Landkreise Goslar und Göttingen Anteile am Harz
  • hat eine Fläche von 2.226 Quadratkilometern

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„Ich habe doch nie geglaubt, dass ich Corona habe. Ich hatte drei Wochen zuvor eine Grippeschutzimpfung. Mein Arzt sagte, dass Nebenwirkungen oder Erkältungssymptome auftreten könnten. Ich hatte leichte Symptome, nahm Aspirin und ein Erkältungsbad. Danach ging es mir besser“, sagt die Frau zu ihrer Verteidigung.

Gabriele V.s Anwalt ergänzt, seine Mandantin habe niemanden in Gefahr bringen wollen und sich bloß Sorgen um ihre Tochter gemacht.

Harz: Panik im Krankenhaus

Als sie am Folgetag das positive Testergebnis erhielt, läuteten im Krankenhaus in Quedlinburg die Alarmglocken. „Bei uns brach die Hölle los. Wir sind in Vollschutzanzügen in das Krankenzimmer, haben beide Patientinnen getrennt“, sagte eine Krankenhaus-Angestellte am Dienstag vor Gericht.

Die Corona-Nachricht hatte auch für die Bettnachbarin Margit S. (64) schwere Auswirkungen. „Ich sollte am nächsten Tag operiert werden. Ich musste nach Hause, weiter unter meinen Schmerzen leiden“, so die 64-Jährige.

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Gabriele V. steckte offenbar zwar niemanden mit dem Virus an, allerdings fordert die Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung. „Die Angeklagte wusste um die Gefahr und hat sie billigend in Kauf genommen, auch wenn ich davon ausgehe, dass sie ihre Tochter nicht gefährden wollte“, heißt es von Seiten des Staatsanwaltes. Der Verteidiger fordert hingegen den Freispruch. Das Urteil wird laut „Bild“ am 10. August erwartet. (nk)