Landwirte im Kreis Gifhorn wagen etwas, was sich vorher noch kein anderer in der Region getraut hat. Sie holen einen südländischen Exportschlager zu uns. Ob das funktioniert?
Die Gifhorner sind aber nicht die allerersten Niedersachsen, die auf dieses Terrain vorstoßen. Im Kreis Uelzen wurde das Ganze schon getestet, allerdings im kleinen Maßstab.
Melone made in Gifhorn
Das Eickenhofer Spargelreich im Landkreis Gifhorn versucht sich in dieser Saison zum ersten Mal an Wassermelonen – für den Verkauf im Supermarkt. „Ende Juli oder Anfang August sind die ersten Früchte reif“, sagte Melonen-Chef Paul Schofer. Der regionale Anbau bringe den Vorteil, dass der lange Transport-Weg aus Süd-Europa wegfalle. Die Melone könne so länger reifen, bevor sie in den Verkauf gehe. So werde sie süßer.
„Wir wollen uns als Gemüsehof breit aufstellen und die süßen Früchte in den Handel bringen“, so Philipp Steffan vom Hof Brummelkamp aus dem Landkreis Uelzen. Auch wenn der Ernte-Zeitraum nur kurz sei – anders als beispielsweise in Spanien.
Gifhorn: Klopfen hilft!
Ein Kammer-Experte für Gemüsebau erklärte aber, dass der Anbau von Wassermelonen recht gut möglich sei, wenn es am jeweiligen Standort in der Wachstums-Phase genügend Sonnen-Stunden und eine auskömmliche Wasser-Versorgung gebe.
„Wassermelonen brauchen klimatisch viel Wärme, viel Temperatur“, sagte Schofer. Das geschehe im geschützten Anbau in einem Tunnel. In der ersten Mai-Hälfte wurden die Samen gepflanzt. Mittlerweile erreichen die Melonen schon eine Größe von viereinhalb bis fünf Kilogramm. Die Größe sei aber begrenzt, das liege an der Melonen-Art, sagte er. „Durch Klopfen prüft man dann, ob die Melone reif ist oder nicht.“
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Auf dem Eickendorfer Spargelhof wurden in diesem Jahr Melonen auf einer Fläche von 0,3 Hektar angepflanzt. Erwartet werde eine Ernte von etwa zwölf Tonnen. (dpa/red)