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Kreis Gifhorn: Trauriger Abschied in Obdachlosen-Unterkunft – was dieser Hund geleistet hat, ist nicht zu ersetzen

Eine soziale Einrichtung im Kreis Gifhorn trauert um einen seiner besten Mitarbeiter. Hier erfährst du, was ihn so besonders machte.

© Dachstiftung Diakonie

So schützt du deinen Hund bei der Sommerhitze

Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Niemand freut sich mehr als der Hund, wenn wir nach Hause kommen. Und selbst wenn es kein Zuhause gibt, in das wir zurückkehren können, bleiben die Vierbeiner treue Weggefährten.

Im Kreis Gifhorn hat sich nun ein wichtiger Begleiter für viele Obdachlosen über die Regenbogenbrücke verabschiedet. Der stationären Wohnungslosenhilfe in Kästorf trauert um einen ihrer größten Mitarbeiter: Stinky.

Kreis Gifhorn: Hund, Freund und Sozialarbeiter

Das Leben auf der Straße ist nicht einfach. Wieder auf die Beine zu kommen, ist ein anstrengender Prozess, sowohl physisch als auch psychisch. Es ist nicht leicht, das allein durchzustehen. In der Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten (DBW) finden viele Obdachlose ihren Halt bei Tieren – vor allem bei Hunden.

Seine Berufung fand Stinky vor fast zehn Jahren in der stationären Wohnungslosenhilfe der DBW in Kästorf. Für viele ein lieber Freund, aber auch ein geschätzter Kollege und Sozialarbeiter. Nach einem arbeitsreichen Jahrzehnt und im Alter von 16 Hundejahren verabschiedete sich der geliebte Mischlingsrüde.

Tiere können in der Wiedereingliederung von Obdachlosen mehr leisten, als man denkt. „Manchmal fehlt die Kraft, für sich selbst zu kämpfen, aber für einen tierischen Freund tun Betroffene alles“, erzählt Daniela Bombach. Sie ist seit 2009 in Kästorf als Sozialarbeiterin tätig. In der Unterkunft leben aktuell rund zehn Haustiere. „Die Verantwortung für ein Tier zu haben, gibt Struktur und kann helfen, auf dem richtigen Weg zu bleiben.“


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Beratungsgespräche beim Gassigehen

Mit seinem damaligen Herrchen kam Stinky 2014 zu der Obdachlosen-Unterkunft. Damals hat sich sein Besitzer sehr gefreut, endlich eine Einrichtung gefunden zu haben, die ihn und seinen Hund aufnehmen würde. Gemeinsam verbrachten sie ihre Tage in Kästorf, bis der Mann an einer schweren Erkrankung verstarb.

Und trotz seiner eigenen Trauer gelang es Stinky, ein weiteres Leben zu beeinflussen. Ronny S., ein guter Freund seines ehemaligen Besitzers, gab Stinky die Chance, seine Berufung weiter auszuüben. Stinky wurde wieder ein Lebensbegleiter und ging mit Ronny S. durch dick und dünn bis ans Ende seiner Tage.

Kreis Gifhorn: Beratungsgespräch beim Gassi gehen: Susanne Fründt, Sozialarbeiterin und Kollegin von Daniela Bombach mit Stinky und seinem Herrchen Ronny S. Foto: Dachstiftung Diakonie

Aber nicht jede Einrichtung kann sich solche Begleiter leisten. Einen Hund zu haben kostet immer Geld und kann nicht vollständig von dem Gehalt der Menschen im Hilfesystem finanziert werden. Es geht nicht nur um Futter. Auch für Alter und Krankheit muss gesorgt werden und das gibt es nicht umsonst.

Aus diesem Grund hat Daniela Bombach mit ihren Kollegen von der Dachstiftung Diakonie ein Team gebildet und das Spendenprojekt „Mit einem Tier an deiner Seite“ gestartet. Dank der Aufmerksamkeit, die das Projekt erhielt und der eingegangenen Spenden war ein ruhiger und schmerzfreier Abschied für Stinky möglich.