Die Corona-Pandemie hat dem Gesundheitswesen übel zugetragen. Auch einem ambulanten Pflegedienst aus Braunschweig macht die Situation noch immer zu schaffen.
Umso schockierter sind die Pfleger jetzt über den Umgang mit der Energiekrise. Ihrer Meinung nach werde sofort gehandelt, sobald es großen Konzernen schlecht gehe – das Gesundheitswesen müsse um jede Unterstützung kämpfen.
Deshalb hat der Pflegedienst jetzt einen Aushang in sein Bürofenster gehängt, der viele Menschen in Braunschweig zum Nachdenken bewegt.
Braunschweig: „Pflege to hus“ leidet noch immer an den Corona-Folgen
Der Pflegedienst „Pflege to hus“ aus Braunschweig hat unter der Corona-Pandemie stark gelitten. Anfangs fühlten sich die Fachkräfte im Stich gelassen, wussten nicht wie sie sich und ihre Patienten vor dem ansteckenden Virus am besten schützen können. Unterstützung vom Staat gab es kaum. „Wir haben unsere Masken selber nähen müssen“, erzählt der Pflege-Chef Malte Stern im Gespräch mit News38. Denn die medizinische Ausrüstung wurde anders verteilt, sodass die Pfleger in Braunschweig leer ausgingen.
Obwohl sich die Lage mittlerweile entspannt hat, geht es dem Pflegedienst deutlich schlechter als vor zwei Jahren. „Viele Mitarbeiter haben wegen der Impfpflicht gekündigt“, so Stern weiter. „Neue Angestellte zu finden war aussichtslos.“ Noch immer sei es schwer, neue Mitarbeiter für den Job im ambulanten Pflegedienst zu begeistern. Die Regierung tue wenig, damit die Arbeit attraktiver für Bewerber wird.
Das ist die Stadt Braunschweig:
- ältesten Funde im Braunschweiger Land („Schöninger Speere“) haben ein Alter von etwa 300.000 Jahren
- rund 249.000 Einwohner und 19 Stadtbezirke (Stand: Dezember 2021)
- ist die zweitgrößte Stadt in dem Bundesland nach Hannover
- unter anderen wichtige Wahrzeichen: Braunschweiger Löwe als Wahrzeichen Heinrich des Löwen sowie die Türme der Andreaskirche
- Oberbürgermeister ist Thorsten Kornblum (SPD)
Umso geschockter sind die Fachkräfte jetzt, wie intensiv sich für große Konzerne eingesetzt wird, die sich wegen der steigenden Energiepreise beschweren. „Wir müssen jahrelang kämpfen, dass sich etwas tut. Und Unternehmen, die Milliarden Umsatz im Jahr machen, werden bei jedem Jammern sofort unterstützt“, äußert sich der Pflegedienst-Chef gegenüber News38. „Das stößt schon bitter auf.“
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Braunschweig: DIESE Botschaft regt zum Nachdenken an
Prompt haben er und seine Mitarbeiter ein Plakat geschrieben und dies in ihrem Bürofenster in der Kastanienallee ausgehängt: „Lasst uns abends für die Gas- und Stromkonzerne klatschen, statt die Erhöhungen zu zahlen – beim Pflegedienst hat’s ja auch gereicht!“, ist darauf zu lesen.
„Wir haben uns daran erinnert, was für uns in der akuten Phase der Corona-Pandemie getan wurde“, sagt Stern. „Wir waren zwar dankbar über die verbale Anerkennung, hätten uns aber auch mehr Unterstützung gewünscht.“ Der Pflegedienst selbst ist von den Folgen der Energiekrise bisher wenig betroffen. Einzig und allein die hohen Benzinpreise würden Mehrkosten verursachen.
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Allerdings erzählt der Chef von „Pflege to hus“, dass am 1. September ein wichtiger Meilenstein erreicht wird: Da tritt die Tariftreuepflicht in Kraft. Bedeutet, Pflegekassen müssen Mitarbeiter nach Tarif entlohnen. „Dafür haben wir so lange gekämpft und sind wirklich dankbar, dass es endlich umgesetzt wird“, so Stern. „Doch warum muss die Lage erst eskalieren, bevor sich was ändert?“
Aber nicht nur die Gas- und Energiekonzern leiden unter den Folgen des Ukraine-Kriegs: Ein Traditionsbäcker aus Braunschweig musste einen drastischen Schritt gehen, um die Kosten abzufangen. Den Artikel liest du >>>hier.