Deutschlandweit macht ein Unternehmen seine Filialen dicht – auch in den Braunschweiger Schloss Arkaden gibt es einen Standort.
Doch bis spätestens Ende 2024 könnten sich wohl auch hier die Türen schließen. Mitarbeiter deutschlandweit und auch in Braunschweig stehen vor einer ungewissen Zukunft.
Braunschweig: „Wir haben lange gehofft“
Gerade Braunschweiger dürfte die Nachricht hart treffen. Denn die Rede ist von Gravis. Das Geschäft repariert und verkauft Apple-Produkte – und in der Löwenstadt gibt es keinen Apple-Store. Zahlreiche Medien berichteten, dass Gravis keinen anderen Ausweg sieht, als die Standorte zu schließen. Und auch auf News38-Nachfrage heißt es, dass sich das Unternehmen tatsächlich „momentan im Prozess der Abwicklung“ befindet, wie „Freenet“-Sprecher Kai Wienke erklärt.
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„Wir haben lange gehofft und bis am späten Dienstagabend (12. März) mit unserem österreichischen Partner McShark, der 18 Filialen betreibt, verhandelt“, sagte auch Freenet-Chef Christoph Vilanek dem „Spiegel“. Seit 2013 ist Gravis in Freenet-Hand. Doch das Vorhaben, die beiden Unternehmen zusammen zu legen, hätte nichts mehr gebracht. „Wir müssen anerkennen, dass sich das nicht mehr lohnt“, so Vilanek weiter.
Ob und wann es in den Braunschweiger Schloss Arkaden soweit ist, ist unklar. An den verschiedenen Standorten gebe es unterschiedliche Mietverträge, so Christoph Vilanek weiter. Klar ist aber: Alle Filialen sollen bis spätestens 31. Dezember abgewickelt werden. Gleiches dürfte auch für den Gravis-Store in Hannover gelten.
Apple-Langlebigkeit eines von vielen Problemen
Schon seit zwei Jahren schreibt Gravis rote Zahlen, wie Kai Wienke weiter erklärt. Dazu trage wohl auch die Langlebigkeit von iPhone und Co. bei. Ein Grund sei dabei die Entwicklung zum „Mono-Brandshop“. Damit gehe eine Abhängigkeit von Apple einher. Das Unternehmen ist nicht mehr wirtschaftlich. „Dafür sind die Margen schlichtweg zu klein“, so Wienke weiter.
„Es ist kein Geheimnis, dass Apple auch Nachfrageprobleme hat, die Lebensdauer der Produkte wird immer länger“, sagte „Freenet“-Chef Vilanek dem „Spiegel“ dazu. Die Corona-Pandemie, Probleme des Einzelhandels und der wachsende Online-Handel kämen noch dazu.
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Und wie sieht es in Braunschweig aus? Macht die Filiale bald dicht? „Da wir uns aktuell mitten im Prozess befinden, können wir uns noch nicht zu allen Details äußern“, heißt es auf News38-Nachfrage.
Es gebe wohl Interessenten, „die ggf. einige Stores übernehmen möchten und eine bestehende Infrastruktur gewährleisten, die sich einzig auf die Stores selbst konzentrieren“, so der Sprecher weiter.
Gegenüber dem Spiegel sagte Christoph Vilanek deutlich: „Alle Mitarbeiter haben Anspruch auf eine Abfindung und Auflösungsverträge, dieses Jahr erhalten alle auch noch den vollen Bonus und Prämien.“ Die Zukunft sieht also ungewiss aus – auch in Braunschweig.