Mit Trauer und Dankbarkeit erfüllt uns das Schicksal von Anja* aus Braunschweig. Die 60-Jährige liegt schon seit nunmehr 96 Tagen im HEH Herzogin Elisabeth Hospital Braunschweig – weil sie dem Tod gerade so von der Schippe gesprungen sei, wie sie selbst sagt.
Und in dieser schweren Zeit ereilte sie ein weiterer Schicksalsschlag – der Tod ihres geliebten Mannes. Ein letzter Abschied war aufgrund der Krankheit beider leider nicht möglich gewesen. Seit April hatten sich die beiden nicht mehr gesehen, bis er schlussendlich dem Krebs erlag.
Braunschweig: Die Tochter kontaktiert den Wünschewagen
Tochter Britta* wandte sich an den „Wünschewagen Niedersachsen“, denn Anjas letzter Wunsch war es, wenigstens noch bei der Urnenbeisetzung ihres Mannes in Wolfenbüttel dabei sein zu können.
Der „Wünschewagen Niedersachsen“ ist Ehrenamtsprojekt des ASB und ermöglicht es Menschen, in solch schwierigen Situationen sich einen letzten Wunsch zu erfüllen. Auf der gleichnamigen Facebook-Seite berichten die Ehrenamtlichen immer wieder von den bewegendsten Geschichten, die sie durch ihre Arbeit erleben.
Der lange Weg zum letzten Abschied
In diesen dunklen Stunden waren unsere drei Wunscherfüller, Doreen, Bianca und Kalle, an ihrer Seite von Anja aus Braunschweig. Mit einer Mischung aus Vorfreude und Verdrängung der eigenen Situation soll sie laut Facebook auf das Team des Wünschewagens gewartet haben.
+++ Wolfsburgerin fährt mit ihrer Familie an die Ostsee – es ist ein Abschied für immer +++
Das engagierte Krankenhauspersonal und ein weiterer „Engel“ – ihre Schwägerin Annette* – ermöglichten die Vorbereitung und Begleitung dieser besonderen Fahrt. Denn es habe wahrlich allerhand medizinisch-pflegerisches zu beachten gegeben. Tochter Britta* wartete auf dem Friedhof auf die Ankunft.
Braunschweig: Ein Moment, der die Herzen berührt
Am Friedhof liegen sich die beiden Frauen erstmal lange in den Armen – überwältigt vor Freude, dass Anja die Reise geschafft hat. „Liebe liegt in der Luft“, durchdrungen von Trauer und Freude über den Verlust und das Wiedersehen. Die Fahrt zurück in die Klinik war geprägt von Dankbarkeit und tiefer Zufriedenheit, als Anja die Hand von Wunscherfüllerin Doreen nahm und trotz der Umstände lächelte. Sie sagte: „Vielen Dank, dass es Sie gibt!“
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Die besonderen Fahrgäste brauchen für ihre Wunschfahrt nichts zu bezahlen. Alle Kosten des ASB-Ehrenamtsprojektes finanzieren sich durch Spenden. Wer den „Wünschewagen Niedersachsen“ unterstützen will, kann an folgendes Konto spenden:
Spendenkonto ASB-Wünschewagen Niedersachsen
Sparkasse Hannover
IBAN: DE32 2505 0180 0910 5662 67
*Namen geändert