Seit knapp einer Woche halten sich die Temperaturen in Braunschweig nun schon in den Minus-Graden auf.
Das bedeutet nicht nur zugefrorene Autoscheiben, sondern auch Seen. Immer mehr Gewässer in Braunschweig werden allmählich von einer Eisschicht bedeckt. Doch du solltest der Versuchung, diese zu betreten, definitiv widerstehen!
Braunschweig: Lebensgefahr auf zugefrorenen Seen
Denn noch sind die Eisflächen auf den Seen und Teichen viel zu dünn. Auch die Stadt Braunschweig rät dringend von dem Betreten ab. „Außerdem ist das Betreten von Eisflächen im Stadtgebiet Braunschweig grundsätzlich ohnehin nicht erlaubt“, sagt ein Sprecher auf Nachfrage von News38. Denn: Die Oker und andere Fließgewässer frieren von den Rändern her zu und können aufgrund unterschiedlicher Strömungsverhältnisse und schwankender Wasserstände verschieden starke Eisstärken aufweisen. Bedeutet: Auch wenn die Eisschicht am Rand dick scheint, kann sie mitten auf dem Gewässer bedrohlich dünn sein.
Auf ihrer Internetseite informiert die Stadt darüber, dass das Schlittschuhlaufen nur auf dem abgelassenen Kreuzteich in Riddagshausen erlaubt ist – doch auch hier müssen die Eissport-Fans noch auf die offizielle Freigabe warten. Im Februar 2021 war auch ein Teil des Südsees freigegeben. Hier musst du auf blaue Flaggen mit einem gelben Schlittschuhläufer achten. Sobald diese hängen, darfst du aufs Eis – eher nicht!
Braunschweig: DLRG mit dringendem Appell
Auch der DLRG warnt eindringlich vor dem Betreten von Eisflächen auf Gewässern. „Das Eis braucht Zeit, um tragfähig zu sein. Auf stehenden Gewässern sollte es mindestens 15 Zentimeter, auf Bächen und Flüssen sogar 20 Zentimeter dick sein“, sagte der Leiter Einsatz im DLRG-Präsidium, Alexander Paffrath. Eisflächen sollten deshalb nicht gleich an den ersten frostigen Tagen betreten werden. Es bestehe Lebensgefahr.
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Die Rettungsschwimmer leisten nach eigenen Angaben jährlich rund 150.000 Stunden Rettungsdienst im Winter. Grundsätzlich sollten sich Wintersportler nur an bewachten Gewässern und nie allein auf das Eis wagen, wie die Organisation weiter riet. „Das Eis sendet Signale aus, auf die ich achten muss“, sagte Paffrath. Dunkle Stellen verraten: Es sei noch viel zu dünn. Hier ist die Gefahr, einzubrechen, besonders groß. Wenn das Eis knistert und knackt, sollte man sich flach hinlegen, um das Gewicht zu verteilen. Dann geht es in Bauchlage in Richtung Ufer. Besondere Vorsicht sei auf verschneiten Eisflächen und an bewachsenen Uferzonen geboten.
Wer sich auf das Eis wagt, sollte sich zur eigenen Sicherheit vorher nach geeigneten Rettungsmitteln umsehen. „Auch ein umgedrehter Schlitten, eine Leiter oder ein Seil sind bei einem Eiseinbruch geeignete Hilfsmittel“, sagte Paffrath. Der Verunglückte drohe, schnell zu unterkühlen. Zunächst sollten Helfer jedoch unbedingt den Notruf (112) absetzen und möglichst weitere Helfer mobilisieren. Nach der Rettung sollte der Eingebrochene in einem beheizten Raum langsam aufgewärmt werden und sich in ärztliche Behandlung begeben. (mbe mit dpa)