Es wäre ein ganz schöner Hammer – und würde bei vielen Braunschweigern vermutlich für großen Ärger sorgen. Könnte es sein, dass du bald bei deinem Restaurant-Besuch Eintritt zahlen musst?
Die Gerüchteküche brodelt: Wegen der steigenden Energiekosten überlegen einige Gastronomen in Niedersachsen jetzt Eintrittsgelder einzuführen. Stellt sich die Frage, wie es in Braunschweig aussieht. Ein Top-Gastronom aus der Löwenstadt hat sich jetzt zu dem Thema geäußert – und eine klare Meinung.
Braunschweig: Kommt jetzt die Restaurant-Pauschale?
In Oldenburg und Osnabrück stehe eine Energiekostenpauschale von ein oder zwei Euro zur Debatte, wie der NDR berichtet. Damit sollen die Kosten für die explodierenden Strom- und Gaspreise auch in Restaurants abgefangen werden.
News38 hat deshalb bei dem Braunschweiger Gastronomen Lars Nussbaum nachgehakt. Ist die Idee auch schon in der Löwenstadt angekommen – und was hält der „Tresor“-Betreiber von dem Vorhaben per se?
Wer ist Lars Nussbaum?
- Gastronom aus Braunschweig
- Hat bereits vier Bars und Restaurants in der Stadt entwickelt, geführt und verkauft
- Aktuell betreibt er den Tresor am Bankplatz und seine Gastronomie Consulting Firma
- Nussbaums Gastronomie Consulting Firma bietet strategische Beratungen, Konzeptionen und Umsetzungen für Kollegen, Unternehmen, Institutionen und Konzerne im Gastro-bereich an
- Neue, eigene Projekte stehen ab 2023 an
- Homepage: www.lars-nussbaum.de
„Eintritt im Restaurant zu nehmen ist aus meiner Sicht sehr unsexy und vermittelt kein gutes Bauchgefühl“, wie er gegenüber News38 erzählt. Und das gilt für Gast und Gastgeber gleichermaßen. „Der Gast bekommt dadurch den Eindruck vermittelt, dass die Zeche an ihm hängen bleibt. Ganz sicher ein Grund, dass dieser weniger kommen wird,“ so Nussbaum weiter.
DAS hält der Braunschweiger Gastronom für sinnvoll
Bei aller Kritik hat Lars Nussbaum aber selbst zwei Gegenvorschläge in petto. Beide seien für ihn ausschlaggebend für eine „Win-Win-Situation“. Zum Beispiel hält er den Trinkgeld-Fokus für sinnvoll: „Da die Mitarbeiter auf das Trinkgeld angewiesen sind, könnte man eine Option von zum Beispiel acht Prozent Trinkgeld als Empfehlung auf der Rechnung einpflegen.“ Der Gast könne dann selbst entscheiden, ob er das zahlen möchte oder nicht.
Generell würden sich durch die Idee Servicekräfte mehr Mühe geben – und Gäste wohler fühlen. „[…] die generelle Zufriedenheit [sorgt] für mehr Frequenz im Laden, der Pro-Kopf-Verzehr steigt.“
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Der zweite Vorschlag von Nussbaum: „Deutlich genauer zu rechnen und die Artikel in der Speise- und Getränkekarte präziser zu kalkulieren.“ Denn dauerhaft höhere Preise seien für Gäste abschreckend und würden auf lange Sicht nicht helfen.
Lars Nussbaum hat zum Schluss noch einen Rat an seine Gastro-Kollegen: „Eine wichtige Empfehlung, bevor man die Preise anhebt: Die Personalkosten täglich kontrollieren und mal wieder ’selbst mitlaufen‘.