Braunschweig/Wolfenbüttel.
Das war’s! Die Landeskirche Braunschweig setzt ihren Kantor vor die Domtür.
Man trenne sich mit sofortiger Wirkung von Domkantor Gerd-Peter Münden, hieß es am Dienstag von der Landeskirche Braunschweig.
Landeskirche Braunschweig trennt sich von Domkantor
Der Grund: Münden soll den Auftrag einer Leihmutterschaft in Kolumbien geplant haben. Ein No Go für die Gläubigen. Damit sei „die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zerstört worden“, hieß es.
Nach intensiver Prüfung der Sachverhalte und sorgfältiger Abwägung aller Begleitumstände sei der Vorstand der Domstiftung zu dem Ergebnis gekommen, dass „ein gedeihliches Zusammenwirken“ mit dem Domkantor nicht mehr möglich ist. Der Vorstand sagt, Domkantor Münden habe durch seinen Leihmutter-Plan „die glaubwürdige Ausübung nachhaltig beschädigt“.
Eine solche Leihmutterschaft sei nach deutschem Recht in Deutschland verboten – sie stehe in Widerspruch zu den ethischen Grundsätzen der evangelischen Kirche. Insbesondere dann, wenn diese mit Geldzahlungen verbunden sei.
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„Es gilt, jedem Anschein entgegenzuwirken, dass Frauen und Kinder zu Waren degradiert und in ihrer Menschenwürde beschädigt werden“, schreibt die Landeskirche Braunschweig.
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Gleichzeitig bedauere der Domstiftungs-Vorstand sehr, dass eine weitere Zusammenarbeit mit Münden nicht möglich sei. Der Domkantor habe sich in der Vergangenheit große Verdienste um die kirchenmusikalische Arbeit am Braunschweiger Dom erworben. „Umso mehr sieht sich der Vorstand in der Verantwortung, Bedingungen zu schaffen, damit diese Arbeit erfolgreich fortgesetzt werden kann.“
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Münden hatte seit 1999 als Domkantor in Braunschweig gearbeitet. Er leitete unter anderem die Braunschweiger Domsingschule, die größte Einrichtung für evangelische Kirchenmusik in Deutschland. (ck)