Braunschweig.
Forschern aus Braunschweig ist etwas Unglaubliches gelungen. Sie haben ein Flugzeug entwickelt, das alle bisher bekannten Rahmen sprengen soll.
Ähnlich wie einem Raumschiff, haben die Forscher aus Braunschweig es auf extreme Höhen ausgelegt und gebaut.
Forscher aus Braunschweig kombinieren Luft- und Raumfahrt in einem Fluggerät
Ein Team des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erforscht und entwickelt ein unbemanntes und solarbetriebenes Stratosphärenflugzeug für zukünftige wissenschaftliche Experimente, das die Vorzüge von Raumfahrt und Luftfahrt vereint.
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„HAP alpha“ – so nennen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den von ihnen entwickelten Technologieträger. „HAP steht für ‚High Altitude Platform’“, erklärt Florian Nikodem vom DLR-Institut für Flugsystemtechnik mit Sitz in Braunschweig. „Es handelt sich dabei um meist solarbetriebene Plattformen, die dauerhaft in der unteren Stratosphäre auf einer Höhe von etwa 20 Kilometern stationiert werden.“
Flugzeug kann in 20 Kilometern Höhe Daten sammeln
Damit fliegen sie weit über dem zivilen Luftverkehr, der meistens in einer maximalen Höhe von elf Kilometern unterwegs ist.
Sie können an beliebigen Orten positioniert und, je nach Ausstattung, für unterschiedlichste Missionen eingesetzt werden, ausreichend Sonnenenergie vorausgesetzt. Außerdem sind sie, in der unteren Stratosphäre erstmal angekommen, unabhängig vom Wettergeschehen und ohne Mannschaft an Bord auch unabhängig von Einsatzdauern. Das haben sie klassischen Luftfahrtzeugen voraus.
Dazu wird außerdem eine Bodenstation von dem Team entwickelt, in der die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Missionen und den Datenempfang koordnieren. Sie ist in transportablen Containern angelegt und soll auf mehr als 100 Kilometer Entfernung Daten mit der „HAP“ austauschen können.
Ende 2022 soll das Flugzeug das erste Mal abheben
Ende 2022 soll „HAP alpha“ zum ersten Mal abheben. Dabei sind zunächst Testflüge in niedriger Höhe über dem Gelände des Nationalen Erprobungszentrums für unbemannte Luftfahrzeuge in Cochstedt (Sachsen-Anhalt) geplant. Die Flughöhe wird dort einige Hundert Meter betragen.
Nach erfolgreichen Tests in niedriger Höhe wird „HAP alpha“ in weiteren Höhenflugkampagnen nach und nach die Zielhöhe von 20 Kilometern erfliegen.
„Anders als bei den ersten Erprobungsflügen in Cochstedt, bei denen die eigentliche Versuchsdauer nur wenige Stunden betragen wird, kann ein Höhenflug aufgrund der langsamen Fluggeschwindigkeit bis zu 24 Stunden dauern, auch wenn sich die Plattform nur etwa zwei Stunden auf 20 Kilometern Höhe aufhält“, erklärt Nikodem die Herausforderung zukünftiger Versuche. Dafür muss das Team mehrere Crews und deren Wechsel im Schichtbetrieb trainieren.
Später vielleicht als Unterstützung für 5G-Netz einsetzbar
Mit jedem Test sammelt das Team Erfahrungen und kann die „HAP“ so modifizieren, dass auch Dauerflüge möglich werden. Mit ausreichender Betriebssicherheit des Teams und der Plattform in der Höhe ließe sich das Stratosphärenflugzeug als Versuchsträger für Nutzlasten einsetzen.
Und auch neue plattformspezifische Technologien, wie beispielsweise der Einsatz der „HAP“ als Knotenpunkt für die digitale Kommunikation als Unterstützung für ein 5G-Netz, werden dann möglich.
Du willst noch mehr Infos zu dem Flugzeug? Die bekommst du auf der Homepage der DLR. (fb)