Braunschweig.
Das Corona-Impfzentrum in Braunschweig würde gern aufs Tempo drücken.
Theoretisch könnten hier künftig 27.000 Braunschweiger pro Woche geimpft werden – das ist mal locker das ausverkaufte Eintracht-Stadion. Gäbe es da nicht das altbekannte Problem: Den Impfstoff-Mangel.
Braunschweig: Erstmals deutlich über 1.000 Impfungen pro Tag
Aber es gehe dennoch voran, teilte die Stadt Braunschweig am Freitag mit. Sieben von acht Impfstraßen sind demnach in Betrieb. „Dadurch konnte das Impfzentrum Braunschweig vergangene Woche erstmals deutlich über 1.000 Impfungen pro Tag vornehmen.“ Unter anderem dank des Impfstoffs AstraZeneca.
Kurzfristig solle auch die achte Impfstraße öffnen – dann könne die Zielmarke von 1.600 täglichen Impfungen erreicht werden. Das ergebe dann einen Wochenwert von bis zu 6.400 Impfungen. „Bislang ist dies auch vollkommen ausreichend, da die angekündigten Liefermengen an Impfstoff für den Monat März gar nicht mehr hergeben“, so die Stadt Braunschweig.
„Wir haben nun dem Land verschiedene Szenarien zur Erhöhung der geforderten Impfleistung vorgelegt“, so Organisationsdezernent Thorsten Kornblum als Leiter der Task Force „Impfzentrum“.
Die Zweitimpfung gehe schneller und unkomplizierter, daher könne man in Braunschweig mit der achten Straße und einem Impfarzt mehr schon auf 15.360 Impfungen pro Woche kommen, wenn man wie geplant auch samstags öffne. Das soll nach Ostern der Fall sein.
„Ein weiteres Szenario ist die Ausweitung der wöchentlichen Betriebszeiten auf zwölf Stunden bei einer Sieben-Tage-Woche, wonach bis zu 27.000 Impfungen pro Woche erfolgen könnten“, so Kornblum.
Braunschweig steht bereit – fehlt nur noch mehr Impfstoff
Entscheidend sei, dass Braunschweig vom Land Niedersachsen auch entsprechend mehr Impfstoff bekommt, um die vorhandenen Impfkapazitäten auch ausschöpfen zu können. „Wir haben dem Land ein flexibles Angebot unterbreitet und stehen bereit, um in Abhängigkeit der Impfstoffmengen nach Genehmigung des Landes die Kapazitäten hochzufahren.“
Weil bisher zu wenig Impfstoff da sei, sei es auch richtig gewesen, an den Wochenenden nicht zu impfen. „Insoweit ist der Vorwurf des Landes, an Sonntagen keine Impfungen vorzunehmen, unberechtigt, da bislang dies nur den Effekt gehabt hätte, dass an den Werktagen weniger Impfungen erfolgt wären“, so der Task Force-Chef.
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Braunschweiger Ärzte wollen ab April impfen
Ab April sollen, so hat es das Land Niedersachsen angekündigt, auch die niedergelassenen Ärzte in die Impfungen einbezogen werden. In zwei Braunschweiger Schwerpunktpraxen, einer Dialyse- und einer Onkologischen Praxis, werden schon jetzt im Rahmen eines Pilotprojekts Patienten geimpft. „In Braunschweig haben bereits weitere Praxen ihre Bereitschaft angekündigt, mit dem Impfzentrum zu kooperieren und ebenfalls zu impfen“, freut sich Kornblum.
Darüber hinaus stehe das Impfzentrum im engen Kontakt mit Betriebsärzten großer Unternehmen, die sich darauf vorbereiten, die Belegschaft zu impfen. „Auch dies haben wir dem Land mitgeteilt. Wir könnten hier sehr viel schneller als vom Land angekündigt die Kooperation mit den Ärztinnen und Ärzten starten und sie als zweite Säule in das System holen. Die Haus- oder Fachärzte könnten jetzt schon, vor allem für chronisch Erkrankte und deren Angehörige, eine wichtige Rolle bei der Impfung einnehmen.“
Außerdem wolle man mit dem Impfzentrum nicht in Konkurrenz zu den Ärzten treten, sondern seinen Teil dazu beitragen, dass viele Braunschweiger „sehr schnell die ersehnte Impfung erhalten können.“ (ck)