Braunschweig.
Das ist weltweit bislang einzigartig!
Ein Start-up aus Braunschweig startet mit einem Corona-Medikament in die klinische Testphase.
Unterstützung bekommt das Forscherteam aus Braunschweig aus der Politik. Fließt auch bald Geld aus Berlin?
Braunschweig: Corona-Medikament kurz vor erster Testphase
Das Braunschweiger Unternehmen „Corat Therapeutics“ steht kurz vor dem Start der ersten klinischen Testphase seines Medikaments zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen. Mithilfe eines mit Informationen aus einer Genbibliothek selbst entwickelten Antikörpers soll ein vollständiger Schutz menschlicher Zellen vor dem Virus erreicht werden.
+++ DAS ist die aktuelle Corona-Lage in Niedersachsen! +++
Bis voraussichtlich Juli sollen in bundesweit sechs klinischen Zentren insgesamt 45 Patienten mit moderaten bis schweren Krankheitsverläufen an der Testphase teilnehmen.
Braunschweiger Medikament für schwere Verläufe
Das Besondere: Das Braunschweiger Unternehmen ist damit das weltweit erste, das sein neu entwickeltes Medikament speziell für die Behandlung von Erkrankten entwickelt, die aufgrund der Schwere des Verlaufs stationär behandelt werden müssen.
Oberbürgermeister Ulrich Markurth (SPD) ist stolz auf den Forschungserfolg: „Hier in Braunschweig haben Forscherinnen und Forscher sofort nach Ausbruch der Pandemie mit der Suche nach einem Wirkstoff begonnen und innerhalb von Monaten ein vielversprechendes Medikament entwickelt, das einen unschätzbar wertvollen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten kann.“
Parallel zum Start der klinischen Studien bereitet das Start-up in enger Abstimmung mit dem zuständigen Paul-Ehrlich-Institut bereits die zweite klinische Testphase vor. Diese soll im August starten und mehr als 200 Erkrankte in voraussichtlich 16 klinischen Zentren in Deutschland und im europäischen Ausland umfassen.
Notfallzulassung Ende des Jahres möglich
Zur Finanzierung der zweiten Testphase und zum Ausbau der Produktion des Medikaments benötigt das Unternehmen insgesamt weitere rund 50 Millionen Euro. Oberbürgermeister Ulrich Markurth bittet daher die Bundesregierung dringend, „diese riesige Chance nicht am Geld scheitern zu lassen“, so Markurth. Mitfinanziert wurde „Corat Therapeutics“ bisher vom Land Niedersachsen und privaten Investoren.
—————-
Noch mehr Corona-Themen:
—————-
Läuft alles nach Plan, könnte das Unternehmen schon Ende 2021 eine bedingte Notfallzulassung für die Behandlung besonders schwer Erkrankter beantragen. Bis Ende kommenden Jahres soll die bedingte Zulassung durch weitere Tests auch auf mildere und moderate Krankheitsverläufe ausgeweitet werden.
Braunschweig: „Medikament nimmt der Pandemie ihren Schrecken“
Es gebe viele gute Ansätze in unserem Land im Kampf gegen das Coronavirus, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). „Besonders überzeugend ist aus meiner Sicht der Ansatz von Corat Therapeutics in Braunschweig.“ Jetzt brauche das Unternehmen einen starken Partner aus der Pharmaindustrie.
„Ein wirksames Medikament nimmt der Pandemie ihren Schrecken. Auch mit Fortschritten beim Impfen lassen sich Infektionen und Erkrankungen nicht gänzlich verhindern“, sagt Corat-Chef Andreas Herrmann. „Unser Antikörper-Wirkstoff wurde speziell gegen Covid-19 entwickelt und kann für die behandelnden Kliniken ein wichtiges Werkzeug im Kampf gegen die Krankheit werden.“
Braunschweiger Antikörper löst keine Überreaktionen aus
Ein entscheidendes Merkmal des Braunschweiger Antikörpers COR-101 sei, dass er – im Gegensatz zur Plasmatherapie und derzeit in den USA notzugelassenen Antikörpern – keine ungewollten Überreaktionen des Immunsystems auslöse, die die Lunge schädigen können.
+++ Jens Spahn soll es versaut haben: Hat er ein Test-Desaster verschuldet? +++
„In den bevorstehenden klinischen Studien geht es darum, die Wirksamkeit und natürlich die Sicherheit des Medikaments ganz konkret am Patienten zu belegen. Um die bisher sehr erfolgreiche und vielversprechende Entwicklung des Medikaments voranzubringen und die flächendeckende Behandlung von Patienten schon bald zu ermöglichen, benötigen wir dringend weitere finanzielle Unterstützung“, betont der Braunschweiger Forscher. (ck)