Braunschweig.
Eigentlich würde der Braunschweiger Schoduvel am Sonntag durch die Innenstadt ziehen. Bunt, laut, fröhlich. Doch das ist aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich.
Der Zug, der stattdessen an diesem Sonntag durch Braunschweig rollt, ist dafür umso bedrückender. Zahlreiche Menschen haben sich versammelt, viele in schwarz gekleidet. Sie schieben einen schwarzen Sarg vor sich her, gebettet auf rotem Stoff. Darauf steht: „Wir schaffen das so nicht“. Die Demonstrierenden halten Fotos in die Luft, befestigt an Holzkonstruktionen, die an Kreuze erinnern.
Braunschweig: Das steckt hinter dem Demo-Zug
Hinter diesem „Kulturzug“, der am Sonntag gegen 12.30 Uhr an der Volkswagen Halle in Braunschweig gestartet ist und durch die Stadt zieht, stecken die „Kulturgesichter 053“. Dienstleister und Kulturschaffende haben sich zusammengetan, um auf ihre Lage in der Corona-Pandemie aufmerksam zu machen.
Seit dem 16. März 2020, also seit genau 335 Tagen, sind die Kulturschaffenden fast konstant im Stillstand. „Wenn man einen gesamten Wirtschaftszweig, wie unseren, ins künstliche Koma legt, dann muss man ihm auch den nötigen Sauerstoff geben, um diese Pandemie überleben zu können“, heißt es auf der Internetseite des „Kulturzugs“.
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„Den sterbenden Existenzen ein Gesicht geben“
Die Kulturbranche selbst bezeichnet sich dort als „Kollateralschaden“ der Pandemie. Mit ihrem Kulturzug wollen sie den „sterbenden Existenzen ein Gesicht geben“. Unter anderem auf Instagram haben sie ihre Gesichter schon gezeigt. Die Aktion findest du hier >>>.
+++Die aktuelle Corona-Lage in Niedersachsen+++
Jetzt tragen sie die Gesichter durch die Braunschweiger Innenstadt. Der Demo-Zug startet an der Volkswagen Halle und endet auf dem Schlossplatz. Um 14.30 Uhr soll dort eine Abschlusskundgebung stattfinden. Der Veranstalter betont, dass Abstandsregeln und die Pflicht eines Mund-Nasen-Schutzes bestehen. (abr)