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Braunschweig: Diese Kunstwerke verschwinden immer wieder – ein Mann setzt dem ein Ende

Braunschweig: Diese Kunstwerke verschwinden immer wieder – ein Mann setzt dem ein Ende

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Es gibt sie: Die Art von Kunst, die nur temporär bleibt und nach einer bestimmten Zeit einfach verschwindet. Doch ein Mann aus Braunschweig will dem ein Ende bereiten. Foto: Michael Schulze

Braunschweig. 

Es gibt sie, die Kunstwerke, die ewig währen. Sie hängen oder stehen in Galerien, in heimischen Wohnzimmern oder in Museen. Doch es gibt auch andere Formen der Kunst. Solche, die für einen kurzen Moment die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, die vielleicht für einige Tage, Wochen oder Monate bleiben und dann von der Bildfläche verschwinden.

Dazu zählen auch Graffiti und StreetArt. In Braunschweig gibt es so einige Plätze, an denen sich Sprayer frei austoben können, denn dort ist diese Form der Kunst erlaubt und absolut willkommen. Doch die Flächen sind begrenzt, immer wieder weichen alte Bilder neuen Kunstwerken. Einerseits spannend, aber andererseits auch schade, dachte sich auch Martin Markwort aus Braunschweig. Deshalb hat er einen Weg gesucht, einige Kunstwerke auch nachhaltig erlebbar zu machen – und er hat ihn gefunden!

Braunschweig: Das Westliche Ringgebiet – Heimat der urbanen Kunst

Martin Markwort lebt und arbeitet im Westlichen Ringgebiet – und das bereits seit vielen, vielen Jahren. Einst geprägt von Industriekultur, hat sich dieser Stadtteil zu einem Platz für vor allem junge Künstler und Kulturschaffende entwickelt. Ein Ort, dominiert von kreativer Kultur. So auch von Graffiti und StreetArt.

Dort stehen den Künstlern extra Flächen zur Verfügung, auf denen sie legal ihre Kunstwerke an die Wand bringen können. Doch der Platz ist begrenzt. Mal verweilt ein Bild dort monatelang, ein anderes Mal bleibt es nur wenige Wochen oder vielleicht nur Tage. Doch es gibt Menschen wie Martin Markwort, die aufmerksam und beobachtend durch die Gegend streifen. Die ihre Kamera parat haben, immer bereit, ein einzigartiges oder außergewöhnliches Bild mittels Fotografie festzuhalten.

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Bildergalerie: Kultureller Streifzug durch das Westliche Ringgebiet

Seit 20 Jahren dokumentiert der Kulturschaffende auf diese Weise die urbane Kunst. Und damit ist er nicht allein. Auch Graffiti-Künstler selbst hätten sich Bildarchive aufgebaut, genau so wie andere Kulturschaffende und Interessierte auch. Und genau aus diesen Archiven und gemeinsamen Gesprächen wurde die Idee geboren, Graffiti&StreetArt aus Braunschweig festzuhalten – und zwar in Form eines Buches.

Dieses Buch hat eine echte Besonderheit

Herausgeber des Buches ist das Plankontor, Autor ist Martin Markwort. „Jeder konnte Fotos einreichen“, erklärt der Autor im Gespräch mit news38.de. Das Buch „StreetArt & Graffiti“ ist sozusagen ein Beteiligungsprojekt. Über 160 Bilder aus verschiedenen Archiven sind dort gesammelt und dokumentieren eindrucksvoll rund 20 Jahre Kunst in Braunschweig. Das Besondere: „Das Allermeiste gibt es nicht mehr“, sagt Martin Markwort.

Die Fotos zeigen Bilder vergangener Tage. Aber nicht nur, weil andere Sprayer sie schon längst übergesprüht haben, sondern auch, weil Gebäude mittlerweile gar nicht mehr stehen, auf denen die Bilder einst prangten. So ist das Buch wohl auch ein Stück weit Erinnerungskultur. Zum Beispiel an die abgerissene Papierfabrik Noltemeyer, die sich Ende 2014 noch als Schauplatz eines überregionalen Street-Art-Projektes verdient gemacht hat.

+++Braunschweig: Irre Pläne für das Ringgleis – hängt DAS bald an der Graffiti-Brücke?+++

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Das Buch gibt es bei verschiedenen Adressen:

  • Stadtteilbüro – Hugo-Luther-Str. 60a
  • Diakonietreff Madamenhof – Madamenweg 156
  • Blumen Möller – Madamenweg 145
  • KufA-Haus – Am Westbahnhof 13
  • Kletterzentrum – Am Westbahnhof 3
  • Cafébar Spunk – Am Westbahnhof 1b
  • Die3, Ateliergemeinschaft – Jahnstr. 8a
  • Nexus – Frankfurter Str. 253b
  • Café MokkaBär – Frankfurter Str. 266
  • Harrys Bierhaus – Ekbertstr. 14a
  • Haus der Talente – Elbestraße 45
  • Heimatrausch – Schlosspassage – 26
  • Board Junkies – Damm 18
  • Buchhandlung Graff – Sack 15

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„Kultur ist unser Lebensmittel, die brauchen wir“

Das Buch kostet übrigens nur fünf Euro. „Es soll sich jeder leisten können“, erklärt Martin Markwort im Gespräch mit news38.de. Da das Buch ein Förderprojekt ist, würden die Gelder auch wieder zurück in den Fördertopf fließen, um zukünftig andere Projekte zu finanzieren. Profitabel ist es also per se nicht, und soll es auch gar nicht sein.

Das Ziel war für Martin Markwort von vornherein klar: „Ich wollte diese Kunstform würdigen.“ Auch, weil Graffiti und StreetArt immer wieder mit Vandalismus in Verbindung gebracht würden. Doch es sei noch so viel mehr und in allererster Linie Kultur. Und die, da ist sich Martin Markwort sicher, gehört zu unserem Leben dazu: „Kultur ist unser Lebensmittel, die brauchen wir.“