Braunschweig.
Der in Braunschweig aufgeflogene Asyl-Betrug hat einen Millionenschaden verursacht. Laut NDR liegt der Schaden nach einer ersten Schätzung bei mindestens 1,6 Millionen Euro. Wobei die Summe noch steigen dürfte.
Aufgefallen war der Betrug in der Landesaufnahmebehörde (LAB) in Kralenriede, Mitarbeiterin Nadja Nischk hatte ihn öffentlich gemacht. Laut Polizei liegt der direkte Schaden in Braunschweig bei rund 92.000 Euro – durch ausgezahltes Taschengeld und andere Leistungen.
Asyl-Betrug in Braunschweig aufgeflogen
Mit mehr als 1,5 Millionen Euro entstand der größte Schaden laut NDR allerdings bei Städten und Landkreisen, die Sozialleistungen an die rund 600 Flüchtlinge ausgezahlt hätten.
Kein kriminelles Netzwerk – jetzt Fingerabdruck
Ermittlungsführer Haug Schalk sagte „Hallo Niedersachsen“, dass vor allem Flüchtlinge aus dem Sudan mehrere Identitäten angaben. Hinweise auf ein kriminelles Netzwerk gebe es nicht, die Beschuldigten hätten sich schlichtweg mündlich über die Betrugs-Chancen ausgetauscht.
Flüchtlingsrat: Kein Generalverdacht
Auch Kai Weber vom Flüchtlingsrat Niedersachsen hatte gefordert, dass der Betrug ohne Wenn und Aber geahndet werden müsse. Es bestehe die Gefahr, dass diese Fälle das Bild des Flüchtlings in der öffentlichen Wahrnehmung verändern.
Weber appellierte aber, nicht vom einzelnen Betrüger auf die große Mehrheit der Flüchtlinge zu schließen, „die hier als Opfer kommen und die unseren Schutz und unsere Hilfe brauchen.“ (ck)