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Fall Podehl: Kripo-Chefin mit WhatsApp-Botschaften überhäuft?

Fall Podehl: Kripo-Chefin mit WhatsApp-Botschaften überhäuft?

Hans-Ulrich Podehl., Imke Krysta.
Hans-Ulrich Podehl., Imke Krysta. Foto: Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg/Braunschweig/Hamburg. 

Die Polizeiaffäre Podehl/Pientka ist um ein weiteres Detail reicher: So berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, der inzwischen nach Hannover versetzte bisherige Wolfsburger Polizeichef Hans-Ulrich Podehl habe die ihm unterstellte Kripo-Leiterin Imke Krysta mit WhatsApp-Nachrichten geradezu überschwemmt. Laut „Spiegel“ füllen sie mehr als 150 DIN-A4-Seiten.

In vielen dieser Nachrichten habe er der leidenschaftlichen Reiterin Krysta Pferdebilder geschickt, in anderen der 35-Jährigen seine Zuneigung gestanden. Im Innenausschuss des Landtages hatte Staatssekretär Stephan Manke die Vorwürfe gegen Podehl erstmals offiziell bestätigt: Demnach ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen den 60-jährigen Polizeidirektor wegen Nachstellung.

Ins Rollen gebracht haben soll den Fall jedoch nicht Krysta, die den Braunschweiger Polizeipräsidenten Michael Pientka „lediglich“ über ihren aufdringlichen Chef informiert und um ihre Versetzung in die Polizeidirektion Braunschweig gebeten haben soll. Vielmehr habe eine Polizeidirektorin im Innenministerium Ende Juli eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Wolfsburger Polizeichef verfasst und gleichzeitig das Verhalten des Polizeipräsidenten angeprangert.

Pientka hatte, noch nachdem er von den Vorwürfen gegen Podehl erfahren hatte, jenen auf seinem Posten als Inspektionsleiter belassen und ihm gleichzeitig eine positive Beurteilung für eine Beförderung geschrieben. Deshalb hat das Innenministerium zwei Disziplinarverfahren eingeleitet – eines gegen Podehl und eines gegen Pientka; allerdings ruhen beide Verfahren, bis die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen hat.