Braunschweig/Wolfsburg. 

Der gewaltsame Tod eines 33-jährigen Asylbewerbers aus Kamerun in der Flüchtlingsunterkunft Fallersleben ist ab dem kommenden Montag, 1. August, Thema eines Prozesses vor dem Landgericht Braunschweig. Angeklagt ist ein 24-Jähriger aus Liberia; nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft war Eifersucht das Motiv für die Bluttat – deshalb beschuldigt sie den jungen Mann nicht des Mordes, sondern des Totschlags.

Dabei schien es das Leben für den 24-Jährigen zunächst wieder gut zu meinen: Gemeinsam mit seiner Freundin hatte er die Flucht nach Deutschland geschafft, hier kam auch die gemeinsame Tochter zur Welt. Doch dann, so die Anklage, hat sich die Frau von dem Liberianer getrennt – als Grund vermutete jener ein Verhältnis seiner bisherigen Freundin mit dem 33-Jährigen aus Kamerun.

Mit Küchenmesser zugestochen

Ihn stellte der Angeklagte zunächst in der Flüchtlingsunterkunft zur Rede – und im Verlauf des Streits soll der Angeklagte ein Küchenmesser gezückt und mehrfach auf den mutmaßlichen Nebenbuhler eingestochen haben. Dem Opfer war es zwar noch gelungen, Hilfe zu holen – doch die herbeigerufenen Rettungskräfte konnten nichts mehr für ihn tun: Er sei an den „zahlreichen blutenden Verletzungen vor Ort verstorben“, wie es in der Anklage heißt.

Festnahme einen Monat nach der Tat

Dem 24-Jährigen war zunächst die Flucht geglückt, und zunächst hatte die Polizei zwei andere Bewohner des Flüchtlingsheims unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Doch offenbar hatten die Beamten die Falschen erwischt: Fast genau einen Monat nach dem Tod des Kameruners nahmen sie den Liberianer fest. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Für den Prozess hat das Landgericht sechs Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil könnte Ende August fallen. Bei einer Verurteilung drohen ihm zwischen fünf und 15 Jahren Gefängnis.