Braunschweig.
Sommerzeit ist Grillzeit und vor allem das Grillen mit Holzkohle ist immer noch beliebt. Aber: Wo bei Produkten wie Möbeln schon lange auf die Zusammensetzung und die Herkunft des Holzes geachtet wird, war dieses bisher bei Grillkohle nicht so einfach.
Zwar kennzeichnen die meisten Hersteller ihre Produkte, um dem Käufer die Möglichkeit zu geben den Ursprung ihrer Grillkohle zu erfahren, jedoch unterliegt Holzkohle bisher nicht der EU-Holzhandelsverordnung, weshalb eine Kennzeichnung nicht zwingend ist.
Weiterhin gab es bisher keine Möglichkeit die Richtigkeit der Angaben zu prüfen. „Dennoch wäre es natürlich Verbrauchertäuschung, wenn Angaben auf den Holzkohleverpackungen nicht stimmen würden“, erklärt Dr. Gerald Koch, Experte für die Holzbestimmung am Thünen-Institut.
Neue Möglichkeiten in der Forschung
Die Wissenschaftler des Instituts haben nun jedoch eine Möglichkeit gefunden auch bei Holzkohle die Holzart zu bestimmen. Dieses war lange Zeit nicht möglich, da bisher ultra feine Schnitte des Holzes unter einem Mikroskop untersucht werden mussten, was bei der porösen Holzkohle nicht möglich ist.
Durch eine neue Technik, bei der polarisiertes Licht auf die Kohleoberfläche fällt, die dann durch ein spezielles Mikroskop gescannt wird, ist es den Experten nun möglich, festzustellen, ob das Kohlestückchen früher eine Buche, eine Eiche oder ein Tropenbaum war.
Was bedeutet das für die Verbraucher?
In Österreich konnten das Thüne-Institut seine neue Erfindung ausprobieren. Hier untersuchten sie im Auftrag einer Verbraucherschutz-Einrichung Holzkohle von 18 Anbietern.
Bei drei Kohlearten fanden sie Tropenhölzer, bei weiteren drei entsprach das Holz nicht der Deklaration. In Zukunft werden wohl weitere Prüfaufträge durchgeführt, wodurch den Kunden mehr Sicherheit bei der Auswahl seiner Holzkohle geboten werden kann.