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Braunschweiger City: Bald Tabuzone für Dieselautos?

Braunschweiger City: Bald Tabuzone für Dieselautos?

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Unter anderem am Bohlweg lag die Schadstoffbelastung der Luft im vergangenen Jahr teilweise deutlich über den EU-Vorgaben. Foto: Siegfried Denzel

Braunschweig. 

Dürfen die Fahrer von Diesel-Autos bald nicht mehr in die Braunschweiger Innenstadt? Nach Informationen des Radiosenders NDR 1 Niedersachen hält die Stadtverwaltung die Einführung einer Umweltzone für denkbar, in die ausschließlich Autos mit einer blauen Plakette einfahren dürfen. Das heißt: Fahrzeuge, die nicht mindestens die Euro-Norm 6 erfüllen, würden ausgesperrt. Das wären fast alle: Erst seit September 2015 sind entsprechende Pkw im Handel.

Laut Umwelt-Bundesamt lagen unter anderem in Braunschweig die Schadstoffwerte im vergangenen Jahr zum Teil deutlich über den EU-Vorgaben, unter anderem am Bohlweg. Dabei bemühe sich die Stadt bereits um eine Verbesserung der Luftqualität, doch die Maßnahmen stießen an ihre Grenzen, zitiert der Sender Stadt-Sprecher Rainer Keunecke. Vor der Einführung einer Umweltzone wolle man auf eine Entscheidung des Bundes warten; immerhin hat die EU ein Vertragsverletzungsverfahren eröffnet, das neben Braunschweig vor allem auch Hannover, Osnabrück und Göttingen zum Handeln zwingt.

Konkrete Pläne in Hannover

Am weitesten gediehen sind die Pläne für eine blaue Plakette laut NDR offenbar in Hannover, um die Forderung der EU nach „konsequenten Maßnahmen zur Luftreinhaltung“ zu erfüllen. Im Gegensatz zu Braunschweig hat Hannover bereits eine Umweltzone, in die bislang alle Fahrzeuge mit grüner Plakette einfahren dürfen. Die Zone ist fast 4.300 Hektar groß. In Braunschweig ist die Innenstadt bislang frei befahrbar – nur der :Lkw-Durchgangsverkehr für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen ist ausgesperrt.