Der Kölner Stadtteil Chorweiler gehört zu den berüchtigtsten Vierteln der Domstadt. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Kriminalität noch höher. Hier wohnen auch der kleine Sinan und seine zwei Geschwister. Sinan ist sechs Jahre alt. Seine Mutter Sandra und sein Vater Yusuf, ein gelernter Einzelhandelskaufmann, leben von Bürgergeld.
Während andere Kinder in seinem Alter ihr Leben genießen, draußen mit ihren Freunden spielen und sich nach einem aufregenden Tag auf ihr gemütliches Zimmer freuen dürfen, lebt Sinan zwischen Kot und Dreck. Seine Eltern haben in seinem Zimmer nämlich nicht nur die große Papageien-Voliere untergebracht, sondern auch noch das vollgeschissene Katzenklo. Auf dem Boden mischt sich der Unrat von Vogel und Katze – den Gestank, der in diesem Raum herrscht… man möchte es sich kaum ausmalen.
Bürgergeld: Sinan muss im Dreck leben
Es sind untragbare Zustände. Das merkt auch Sinan selbst. Es sei immer laut in seinem Zimmer, so der kleine Junge, seine Ohren würden schmerzen. Warum die Vögel nicht woanders untergebracht werden? „Das ist eine gute Frage“, so Yusuf. Angeblich, so der 38-Jährige, würden sie Sinan nicht stören.
++ Bürgergeld-Empfängerin klagt über Geldsorgen – „Zu viel bestellt“ ++
Das vollgeschissene Katzenklo jedoch findet Sinan gut. Allerdings nur aus einem Grund: „Wenn ich kein Katzenklo habe, pissen die manchmal irgendwo hier hin.“ Doch auch das war noch nicht alles. Mitten im Zimmer hängt eine Kabelkonstruktion von der Decke herab. Als wäre das noch nicht problematisch genug, wurde diese auch noch von den Papageien angeknabbert. Lebensgefahr für einen kleinen Jungen, der die Gefahren von Strom noch gar nicht richtig einzuschätzen vermag.
Zumindest das Problem mit der Lampe will Vater Yusuf nun angehen. Problem bloß: Er darf in der Wohnung nicht bohren. In den Wänden, so der Bürgergeld-Empfänger, sei Asbest verbaut. Sinan ist übrigens Allergiker.
Die ganze Geschichte von Sinan siehst du in der neuen Folge „Armes Deutschland – deine Kinder“ bei RTL Zwei.