Es klingt verlockend: Ein Spaziergang durch die goldenen Herbstwälder in Niedersachsen, die klare Luft, das Rascheln der Blätter unter den Füßen. Und hier und da – wie kleine Schätze – sprießen die sie aus dem Boden.
Die Lust am Pilze-Sammeln ist derzeit nicht nur in den Wäldern Niedersachsens groß, sondern auch in den sozialen Medien explodiert. Ein Trend, der besorgniserregend ist. Experten warnen. Der Hype um die Pilze kann schnell zu tödlichen Gefahr werden, die viele unterschätzen.
Gefährlicher Hype im Netz und Niedersachsen
Im Netz sprießen sie bereits wie Pilze aus dem Boden: Clips auf Tiktok, Instagram und Co. feiern die Pilz-Saison mit ertragreicher Beute: Klicks wie auch Pilze. Es kursieren angebliche „Geheimtipps“ zur sicheren Pilz-Suche, oft gespickt mit gefährlichem Halbwissen. Manche Influencer behaupten, sie könnten giftige Pilze durch Kochen entschärfen – und erreichen damit Millionen. Besonders verstörend sind Accounts, die anpreisen, Fliegenpilze zu verspeisen. Ein Pilz, der beim Menschen schwerste Vergiftungen hervorrufen kann. Ein fataler Rat, der schnell zur Katastrophe führen kann!
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Immer mehr Menschen vertrauen auf vermeintliche Hausmittelchen, auf schnelle Info aus dem Netz oder auf moderne Apps, die bei der Pilz-Suche helfen sollen – und setzen damit ihre Gesundheit aufs Spiel. Nur ein falscher Griff kann Menschenleben kosten!
Experten aus Niedersachsen räumen mit gefährlichen Mythen auf
„Sammeln Sie nie nach Buch, App oder Internet!“, heißt es deutlich von den Fachleuten aus dem Gift-Informationszentrum Niedersachen, „Sammeln Sie keine Pilze, die Sie nicht ganz genau kennen!“ Denn was viele nicht wissen: Selbst die vermeintlichen Methoden zur Unterscheidung zwischen essbaren und giftigen Pilzen sind oftmals völliger Humbug! Entscheidet man sich hier falsch, schnappt die tödliche Falle zu.
Zwiebeln und Silberlöffel verfärben sich angeblich in giftiger Pilzbrühe? Ein Mythos! Tiere fressen einen Pilz? Keine Garantie, dass er auch für den Menschen harmlos ist. Vor allem der Grüne Knollenblätterpilz – einer der tödlichsten Giftpilze überhaupt – wird von Kaninchen und anderen Tieren mal eben problemlos weggesnackt. Für den Menschen kann er bereits nach wenigen Stunden den Tod bringen. Doch nicht nur auf TikTok und Co. lauern Gefahren, sondern auch in den heimischen Wäldern in Niedersachsen.
Achtung: Todbringende Verwechslungsgefahr!
Die Göttinger Experten warnen: Die Unterscheidung zwischen essbaren und giftigen Pilzen ist oft nahezu unmöglich – nicht nur für Laien. Selbst erfahrende Sammler sind vor der Gefahr nicht sicher, mahnen die Gift-Experten. So würde der unscheinbare Gifthäubling nur allzu leicht mit dem essbaren Stockschwämmchen verwechselt. Auch der Pantherpilz sieht seinem harmlosen Verwandten dem Perlpilz täuschend ähnlich. Ein kleiner Irrtum – und das nächste Pilzgericht könnte zur letzten Mahlzeit werden.
Doch es gibt noch weitere Feinde in den Wäldern von Niedersachsen: Der Kahle Krempling und die Frühjahrslorchel – beides Pilze, die auf den ersten Blick unscheinbar wirken, doch schwerste Vergiftungen auslösen können. Und wer denkt schon daran, dass auch alte oder rohe Pilze ihre Tücken haben? Schnell verderben sie und verwandeln sich rasch in tödliche Fallen. Und wer sich hier auf eine App verlässt oder auf Videos, die Pilze scheinbar sicher bestimmen oder gar verharmlosen, der spielt mit dem Feuer.
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Pilze-Sammeln aber richtig – das raten die Experten
Was aber tun, wenn man nun unbedingt Pilze sammeln möchte? Die Experten des Gift-Informationszentrums Niedersachsen raten: Lasst eure Funde unbedingt von einem Pilz-Experten, von Sachverständigen prüfen. Pilze aus dem Wald sind keine Insta- oder Tiktok-Trends – sie können lebensgefährlich sein! Geht zum Experten, um sicherzustellen, dass euer nächste Waldspaziergang nicht in der Notaufnahme endet.