Bei VW und anderen Autobauern steht aktuell besonders ein Thema im Fokus: die Produktion von E-Autos. In diesem Bereich läuft allerdings nicht alles, wie man es gerne hätte.
VW und Co. haben milliardenschwere Investitionen in den E-Auto-Markt gesetzt. Die Hoffnungen in die neuen Autos war vor einigen Jahren noch hoch. Jetzt tun sich einige Autokonzerne allerdings schwer mit dem Verkauf der E-Autos. Eine Expertin hat dafür eine Erklärung.
Hat das E-Auto ein Imageproblem?
Das Ende des Verbrenners ist entschieden. 2035 will die EU auf Elektroautos umstellen. Lange wurde vom „Verbrenner-Aus“ gesprochen. Die Konzerne haben sich darauf vorbereitet und ihre Produktionen weitgreifend auf E-Autos umgestellt. Der Verkauf der Autos gerät allerdings immer mehr ins Stocken. Immer wieder bemängeln Kunden und Experten den zu hohen Preis der E-Autos. Helena Wisbert von der Ostfalia-Universität in Wolfsburg und dem Duisburger CAR-Institut hat allerdings noch weitere Gründe.
Viele E-Auto Besitzer in Deutschland greifen auf eigene Ladepunkte zurück, sagt sie im Interview mit der „Köllnischen Rundschau“. Das lässt die Käufe von E-Autos aber auf einem niedrigen Niveau bleiben. „Um die E-Mobilität in die Masse zu tragen, brauchen wir eine bessere öffentliche Ladeinfrastruktur“, fordert sie deshalb. Außerdem habe das E-Auto in Deutschland ein Imageproblem. Dazu beigetragen habe auch die Politik.
Umstellung auf E-Autos könnte VW zum Verhängnis werden
Mit dem Aus des Umweltbonus wurde ein klares Zeichen gesetzt, erklärt sie. Auch das hat Auswirkungen auf die aktuellen Zahlen von E-Autos auf deutschen Straßen. „Vom ursprünglichen Ziel, dass im Jahr 2030 15 Millionen E-Autos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein werden, spricht ja heute niemand mehr – das ist stillschweigend unter den Teppich gekehrt worden“, bemängelt Helena Wisbert im Interview mit der „Köllnischen Rundschau“. Autobauer wie VW und Co. bekommen diese schlechten Zahlen zu spüren.
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Dort hat man auf den Wandel zur E-Mobilität gesetzt und die Produktion in vielen Werken entsprechend umgestellt. „VW steht zusätzlich vor der Problematik, dass es seine Werke zu hundert Prozent auf E-Mobilität umgestellt hat und es jetzt an Flexibilität in der Produktion mangelt, mit der Folge, dass Werke nicht ausgelastet sind“, fällt allerdings auch der Branchenexpertin Helena Wisbert auf. Der Druck auf den Konzern ist groß. Besonders im Mittelklasse Segment gibt es viel Konkurrenz.