Veröffentlicht inNiedersachsen

„Hallo Niedersachsen“: Kunden-Frust im Shop! Aber eine Besserung ist kaum in Sicht

In einer Branche gehören monatelange Wartezeiten mittlerweile zum Alltag. Das Problem wurde jetzt auch bei „Hallo Niedersachsen“ diskutiert.

hallo niedersachsen
© IMAGO/Funke Foto Services

Das ist der NDR

Eine Medaille hat bekanntlich immer zwei Seiten. Und ein Boom bedeutet in einer Industrie auch nicht automatisch, dass alles rund läuft. Im Gegenteil.

Eine Branche schlägt sich derzeit mit einem massiven Problem herum – und Kunden müssen mitunter monatelang auf einen Termin warten. Das Thema wurde auch am Freitag (12. April) bei „Hallo Niedersachsen“ (19.30 Uhr im NDR) diskutiert.

„Hallo Niedersachsen“: Fachkräftemangel führt zu langen Wartezeiten

Dirk F. hat eine Fahrradwerkstatt in Hannover und dürfte sich mit Blick auf seine gut gefüllten Auftragsbücher eigentlich nicht beschweren. Auch Werkstatträume hätte er an sich genug, dennoch kann er seinen Kunden derzeit erst Monate später einen Termin anbieten. Inspektionen gibt es derzeit frühestens im Juli, wie der NDR berichtet.

+++ „Hallo Niedersachsen“: Nach Göttinger Bademantel-Einsatz hagelt es Kritik – „Rassistisch und martialisch“ +++

Das Problem: F. bekommt einfach nicht genügend Fachkräfte zusammen. Zwei bis drei würde er sofort einstellen, sagt er dem Sender. Die zu finden erweist sich aber derzeit als Ding der Unmöglichkeit. Es kommt aber nicht genug an Nachwuchs hinterher. Seinen letzten Mechaniker verlor F. an die Feuerwehr – jetzt schraubt er in seiner Werkstatt ganz alleine und könnte praktisch rund um die Uhr arbeiten.

Es fehlen 8.000 Fachkräfte

Für junge Leute ist der Beruf offenbar nicht mehr attraktiv genug. Auch Geld spielt dabei natürlich eine Rolle. F. schätzt, dass er seinen Mechanikern in Zukunft wohl bis zu 5.000 Euro pro Monat bieten müsse. Das könne sich allerdings keine Werkstatt leisten, wie er weiter gegenüber dem NDR erklärt.


Mehr News:


Bundesweit werden derzeit übrigens etwa 8.000 Fachkräfte in den Fahrradwerkstätten gebraucht. Ausgebildet werden gerade mal 800. Tendenz steigend, denn die Fahrradbranche boomt. Seit der Corona-Pandemie haben immer mehr Menschen den Drahtesel als Alternative zum Auto für sich entdeckt.