Schlechter Schlaf führt zu Krankheiten und Fehlzeiten am Arbeitsplatz, doch nur wenige Unternehmen nehmen sich dieses Problems an. VW jedoch setzt mit einem Projekt zur Schlafgesundheit neue Maßstäbe.
Jetzt hat der Autobauer aus Wolfsburg wegen einer besonderen Maßnahme einen Preis abgeräumt. Das berichtet die „WirtschaftsWoche“.
VW im Kampf gegen Schlafstörungen
Lars Nachbar, Leiter des VW-Gesundheitswesens, hat gemeinsam mit der Berliner Charité und dem Schlafinstitut Somnico ein Projekt zur Förderung der Schlafgesundheit ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung des Schlafes zu schärfen und konkrete Hilfe anzubieten. Betriebsärzte und Psychologen werden speziell geschult, um die Mitarbeiter zu unterstützen und regelmäßige Check-ups durchzuführen. Wer also unter starken Schlafstörungen leidet, erhält von VW professionelle schlafmedizinische Beratung.
Für diese Initiative wurde VW jetzt mit dem Deutschen Schlafpreis in der Kategorie „Arbeitgeber Schlafgesundheit“ ausgezeichnet. „In unserer täglichen Praxis werden wir immer wieder damit konfrontiert, dass Mitarbeiter über Schlafprobleme klagen“, erklärt Nachbar und fügt hinzu: “Ausreichend Schlaf ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit, die Kreativität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter.“
VW-Mitarbeiter arbeiten zu Teilen im Schichtdienst
Die Schichtarbeit bei VW gilt als Risikofaktor für Schlafstörungen, aber auch außerhalb hat der Schlaf einen großen Einfluss auf die Arbeitsleistung. Laut einer Studie verlieren junge Menschen mit Schlafproblemen durchschnittlich vier Arbeitswochen pro Jahr an Produktivität. Hier möchte VW dagegen steuern.
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Obwohl die Bedeutung des Schlafs bekannt ist, sind betriebliche Initiativen zur Schlafgesundheit in der deutschen Wirtschaft selten. Eine Umfrage der DAK ergab, dass vier von fünf Berufstätigen mindestens einmal pro Woche schlecht schlafen und viele unter Müdigkeit am Arbeitsplatz leiden.