Schwerer Fahrrad-Unfall in Braunschweig!
Einem Braunschweiger ist eine eigentlich gut gemeinte Aktion der Sparkasse zum schmerzhaften Verhängnis geworden.
Sparkasse Braunschweig baut Sofas ab
Um mehr Platz fürs Okerinsel-Festival zu schaffen, hatte die Sparkasse die roten Sofas vor dem Gebäude am Friedrich-Wilhelm-Platz abgebaut. Ein Sprecher sagte zu News38, dass eines der Plastik-Sofas etwas kaputt war und deswegen auch repariert werden musste. „Wir hatten die betreffenden Stellen selbstverständlich abgesichert, so dass niemand zu Schaden kommt“, sagte der Sprecher. Aber offenbar hat der Plan nicht funktioniert – wie ein 69-Jähriger am Samstag (16. September) leider feststellen musste.
Der Braunschweiger war am Vormittag mit seinem Rad auf der Okerinsel unterwegs, in Richtung Innenstadt. Urplötzlich sei da ein für ihn nicht sichtbares Hindernis gewesen, sagte er zu News38. Stählerne Kabelreste von der Sofa-Befestigung ragten offen aus dem Boden – total gefährlich! Der Braunschweiger sah sie nicht und fuhr drüber. Er stürzte auf sein rechtes Knie. Und zwar so heftig, dass seine Kniescheibe anbrach – und er jetzt mehrere Wochen lang auf Krücken laufen muss. Plus Physio. Immerhin: Eine OP blieb ihm erspart, weil die Scheibe nicht ganz durch ist. Aber er hat im Krankenhaus an der Holwedestraße eine Schiene bekommen, die er womöglich auch noch an seinem 70. Geburtstag tragen muss.
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„Erstmal habe ich mich gefragt, was überhaupt los ist. Man hat diese Gewinde-Dinger am Boden gar nicht gesehen. Auch die ganzen Leute, die mir netterweise geholfen haben, waren erstmal ratlos“, sagte der 69-Jährige. „Wenn die diese Bolzen oder Anker, die da aus der Erde ragten, wenigstens kenntlich gemacht hätten – aber so hat man die gar nicht gesehen.“ Auf Anraten der Unfallzeugen habe er Fotos gemacht und sei damit zur Polizei Braunschweig gegangen.
Sparkasse Braunschweig kontert
Die Sparkasse verteidigt sich: „Über den Kabeln lag eine Palette, die wir heute früh irgendwo auf dem Gelände vorgefunden haben. Über den Stahlstreben befanden sich Pylonen. Ringsherum wurde noch Absperrband verwendet. Wir gehen von Vandalismus aus. Das ist sehr bedauerlich und selbstverständlich haben wir die Stelle sofort erneut abgesichert“, so der Sprecher. „Wir bedauern den Unfall natürlich sehr und wir wünschen dem Geschädigten alles Gute und eine schnelle Genesung.“
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Die Tochter des 69-jährigen Braunschweigers hatte bei Facebook von dem Unfall berichtet und auch Fotos hochgeladen. Sowohl ihr als auch ihrem Papa ging es weniger darum, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen – vielmehr wollten die beide andere warnen. Zumal sie gesehen habe, wie andere Fahrradfahrer fast stürzten. „Eine Anzeige wollte ich erstmal nicht erstatten“, sagt der Braunschweiger. „Mir ging es erstmal nur darum, andere zu schützen.“ Immerhin: Über weitere Unfälle an der Okerinsel wurde zunächst nichts bekannt.
Braunschweig: Radfahren auf Okerinsel verboten
Übrigens: Eigentlich ist das Fahrradfahren auf der Okerinsel verboten. Das betonte der Sparkassen-Sprecher auch noch mal. Schilder und ein Gitter wiesen darauf hin: „Hintergrund ist, dass für sehbehinderte Menschen auf dem mittleren (neuen) Weg zu Volkswagen-Halle entsprechende Führungs-Rillen eingelassen haben. Diese sind jedoch recht glatt, so dass wir hier keine Fahrräder oder E-Roller zulassen können.“