Wer mit der Deutschen Bahn reist, der muss sich inzwischen auch immer wieder auf Verspätungen einstellen – mal sind es nur ein paar Minuten, mal mehrere Stunden. Eine Entschädigung kann bisher aber nur gefordert werden, wenn der Zug mindestens 60 Minuten zu spät ist. Doch das soll sich bald ändern – zumindest wenn es nach der Verbraucherzentrale geht…
Demnach soll allen Bahnreisenden bereits bei einer Verspätung von einer halben Stunde ein Gutschein in Höhe von zehn Euro zustehen. Dieser könnte dann direkt bei der nächsten Fahrt eingelöst werden. Damit würde die DB nicht nur ihre Kunden zufriedener machen, sondern auch ihr eigenes Image stärken.
Verbraucherschutz fordert mehr DB-Fahrgastrechte
„Geldgutscheine auch bei Verspätungen unter einer Stunde können ein starkes Signal für die Kundenfreundlichkeit der Bahn sein“, erklärte eine Sprecherin des Bundesministeriums für Verbraucherschutz gegenüber Bild. Um einer verbrauchergerechten und nachhaltigen Mobilitätswende beizutragen, bedarf es auch angepasster Fahrgastrechte.
Mehrere Themen:
„Bahnreisenden wird derzeit viel zugemutet“, kritisierte Ramona Pop, Leiterin der Verbraucherschutz-Zentrale. Diese Aussage wird von den Statistiken des vergangenen Jahres unterstrichen: Dort weisen die Zahlen auf, dass 2022 nur rund 65 Prozent aller DB-Fernzüge pünktlich in den Bahnhöfen eintrafen. Dabei ist von Pünktlichkeit sogar noch die Rede, wenn bereits eine Verspätung vorliegt, die jedoch die Grenze von sechs Minuten noch nicht überschritten hat.
Geht die Deutsche Bahn auf den Vorschlag ein?
Laut Deutscher Bahn sei die Unpünktlichkeit unter anderem auf die veraltete und knappe Infrastruktur zurückzuführen. Vielleicht würde die vorgeschlagene Pauschale von zehn Euro als Entschädigung in diesem Fall ein Anreiz für mehr Pünktlichkeit sein. Ein Statement des Bahnkonzerns gab es bisher jedenfalls noch nicht. Bleibt also abzuwarten, ob sich die DB auf den Vorschlag der Verbraucherzentrale einlässt!