Drei Tage lag Benedikt XVI aufgebahrt im Petersdom. Viel mehr Menschen als erwartet strömten in die Basilika in Rom, um Abschied zu nehmen. Nun folgt mit dem sogenannten Requiem einer der letzten Akte.
Schätzungsweise 3.700 Priester werden laut Vatikan-Sprecher Matteo Bruni zu dem Gottesdienst für Benedikt XVI erwartet. Mehr als 1.000 Medienvertreter aus über 30 Ländern haben sich für die Veranstaltung angemeldet. Auch viele deutsche Politiker nehmen Abschied vom deutschen Papst.
Benedikt XVI: Deutschland nimmt Abschied
In Rom erweist man Papst Benedikt XVI die letzte Ehre. Aus Deutschland reisen die höchsten Vertreter der Verfassungsorgane an. Unter anderem werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor Ort sein, um sich vom ehemaligen deutschen Papst zu verabschieden.
Aus Bayern reist Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit einer Delegation an. Söder besuchte Papst Benedikt einige Male, wie er auf Twitter zeigt. „Auch als weltweites Oberhaupt der Katholiken trug er seine Liebe zu Bayern immer im Herzen“, schreibt er in seinem Post.
Benedikt XVI: Missbrauchskritik nach Amtszeit
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. – mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger – war von Montag bis Mittwoch im Petersdom aufgebahrt worden. 195.000 Menschen kamen in dieser Zeit in die Basilika, um Abschied zu nehmen. Benedikt starb am Silvestermorgen (31. Dezember) um 9.34 Uhr in seiner Vatikan-Residenz Mater Ecclesiae. Zur genauen Todesursache machte der Vatikan bislang keine Angaben. Benedikt lebte seit seinem Rücktritt zurückgezogen in Mater Ecclesiae.
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2022 holte ihn mit der Veröffentlichung des Münchener Missbrauchsgutachtens die Vergangenheit wieder ein. Die Gutachter warfen ihm darin Fehlverhalten in seiner Zeit als Erzbischof vor. Die Opfervereinigung Eckiger Tisch forderte von der nun zur Beisetzung anreisenden Delegation aus Deutschland, sich in Rom auf die Seite der Missbrauchsopfer zu stellen. Sie solle der „Mythenbildung über die Rolle des Verstorbenen“ in Bezug auf die Aufdeckung von sexuellem Kindesmissbrauch der katholischen Kirche entgegen treten, hieß es in einer Mitteilung.