„Alten und behindertengerecht geht anders“, heißt es auf den sozialen Netzwerken, als sich ein Mann aus dem Harz Luft macht. Grund für seinen Zorn ist das Shopping-Erlebnis in einem Billig-Laden.
Nicht nur zu hohe Regale und vollgestellte Gänge machen den Mann und andere Kunden wütend. Sie finden es „zum Kotzen“, wem die Schuld für das Chaos in der Harzer Filiale gegeben wird.
Harz: Anblick in Billig-Laden macht wütend
„Die Regale sind zu hoch, kleinere und ältere Menschen kommen nicht an die Ware heran. Die schon viel zu enge Gänge zwischen den Regalen werden zudem noch mit Verkaufskisten zugestellt“, diese Erinnerungen haben Alfreds Shopping-Ausflug bei Tedi im Harz geprägt. „Der Umbau in Clausthal-Zellerfeld ist zum Kotzen“, beschwert er sich in einer privaten Facebook-Gruppe. „Betritt man das Geschäft, wird man regelrecht von der Masse erschlagen“, sagt Alfred im Gespräch mit News38 weiter.
Das Problem von ihm und offenbar auch anderen Kunden kurz auf den Punkt gebracht: Die Tedi-Märkte sind viel zu vollgestellt, so dass man nur alleine durch die Gänge schlendern kann. Begegnet man einem anderen Kunden, muss zumindest einer den Rückwärtsgang einlegen. Für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator oder Kinderwagen ist ein Einkauf kaum noch möglich, findet Alfred.
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Sowohl der wütende Kunde als auch die News38-Redaktion haben bei Tedi nachgefragt, warum so ein Chaos in den Märkten herrscht – denn nicht nur in Clausthal-Zellerfeld gibt es diesen Anblick. Die Antwort der Pressestelle war die gleiche: „Monatelang haben wir unsere Artikel aufgrund der global gestörten Lieferketten nicht oder nur mit großen Verzögerungen erhalten“, heißt es. Deshalb würden auf einen Schlag etliche Produkte gleichzeitig ankommen – häufig zur gleichen Zeit mit der saisonalen Ware, wie aktuell mit die Weihnachtsware.
Harz: Sind SIE Schuld am Chaos?
Die Mitarbeiter würden ihr Bestes geben, um die Kisten vor Laden-Eröffnungen auszuräumen. „Das gelingt jedoch nicht immer, da auch viele unserer Teams in den Filialen durch die immer noch anhaltende Pandemie geschwächt sind“, sagt die Tedi-Sprecherin weiter. „Für die teils verengten Durchgänge, die die Mobilität und den Zugang unserer Märkte einschränken, bitten wir bei Ihnen um Entschuldigung.“
Laut der Sprecherin wird sich die Situation in den nächsten Wochen verbessern, weil dann keine doppelten Lieferungen mehr ankommen sollten. Doch für Alfred ist nur ein kleines Trostpflaster. Die Antwort von Tedi erweckt für ihn den Eindruck, als seien nur die Mitarbeiter schuld an dem Dilemma, „weil diese mit dem Einräumen der Ware nicht nachkommen“.
Unter seinem Facebook-Post haben sich auch andere Kunden gemeldet, die ebenso entsetzt über die Lage im Tedi-Markt waren. Einige schreiben, wie schrecklich der Laden nach dem Umbau geworden ist und sie mit ihren Kinderwagen nicht mehr durchkämen. Das Sortiment sei zwar gut, gehe aber in der Unordnung unter. „Masse statt Klasse“, kommentieren manche Nutzer. Alfred ist sich sicher, dass er den Billig-Laden erstmal meiden und zur Konkurrenz gehen wird.