Es brodelt bei einigen Mitarbeitern der eigenständigen VW-Tochter Volkswagen Classic Parts. Der Grund: Noch immer stehen die rund 60 Mitarbeiter ohne Tarif da.
Die IG Metall findet das alles andere als toll und will sich dafür einsetzen, dass die Mitarbeiter der VW-Tochter auch in den Haustarif rutschen. Bislang würde die Arbeitgeberseite sich vor diesem Schritt sträuben. Deshalb fährt die IG Metall harte Geschütze auf, um der Forderung Nachdruck zu verleihen.
VW-Tochter: So kämpfen Mitarbeiter für den Tarif
Konkret heißt das: Am Mittwoch fand bereits der dritte Protestmarsch von Teilen der Belegschaft statt. Er führte die Mitarbeiter vom Gewerkschaftshaus bis hin zum VW-Tor Sandkamp. Dabei sind die Mitarbeiter nicht nur mit Fahnen, Plakaten und lauten Parolen unterwegs gewesen, sondern gaben auch symbolisch eine Bewerbungsmappe am Tor ab.
Die Idee dahinter: Die Mitarbeiter wollen sich mit diesen Mappen dafür bewerben, dass die Volkswagen Classics Parts Teil des Haustarifes werden. Dahinter stecke die Aussage des Verhandlungsführers der Arbeitgeberseite, der gesagt haben soll: „Wer einen VW-Haustarifvertrag haben will, muss sich bei Volkswagen bewerben.“
Viele Mitarbeiter würden sich aber nicht wegbewerben, sondern Teil der Tochter bleiben wollen. Deshalb versucht die IG Metall nun, die Mitarbeiter über andere Wege in den Tarif zu bekommen – und das nach eigenen Angaben schon seit Monaten. Neun Verhandlungsrunden habe es bereits gegeben. Eine Einigung sei noch nicht in Sicht.
VW-Tochter hofft weiter auf Haustarif
„Weiterhin ist die Arbeitgeberseite nicht bereit, in konstruktive Gespräche über einen angepassten Volkswagen-Haustarifvertrag mit uns einzutreten. Dabei sind wir sogar bereit, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Unternehmens zu berücksichtigen und eine passgenaue Lösung zu entwickeln“, so Harald Errerd von der IG Metall Wolfsburg.
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Die Arbeitgeberseite hätte bislang nur Regelungen aus dem KfZ-Handwerksbereich angeboten. Das wolle die IG Metall nicht annehmen. Die Gewerkschaft hat die Geschäftsführung nach eigenen Angaben nochmals aufgefordert, in die Verhandlungen einzutreten.