Auch wenn die SPD um Ministerpräsident Stephan Weil (63) als stärkste Kraft aus der Niedersachsen-Wahl hervorgeht, sind die wirklichen Wahlgewinner zwei andere Parteien. Während die Sozialdemokraten nämlich Verluste zu verzeichnen haben, konnten Grüne und die Alternative für Deutschland (AfD) jeweils fünf Prozent hinzugewinnen. Gerade Salzgitter scheint für die AfD eine Hochburg zu sein.
In Salzgitter (Wahlkreis 11) hat sich SPD-Kandidat Stefan Klein deutlich bei den Erststimmen mit 49,4 Prozent durchgesetzt. Damit zieht er sicher in den Landtag ein. Die CDU-Kandidatin Banafsheh Nourkhiz Mahjoub kommt immerhin auf 18,2 Prozent. Auf Platz drei schaffte es der AfD-Politiker Thomas-Peter Disselhoff mit 17,8 Prozent.
AfD in Salzgitter fast so stark wie die CDU
Bei den Zweitstimmen erreichte die SPD 39,94 Prozent, die CDU 20,95 Prozent und die AfD 18,38 Prozent. Damit ist die AfD fast genauso stark wie die CDU. Auch auf Landesebene schneidet sie mit einem für sie starken Ergebnis ab. Sie konnte sich verdoppeln.
Läutet der Wahlerfolg der AfD in Niedersachsen eine Trendwende ein? In den letzten Jahren hatte die rechtspopulistische Partei noch mit Stimmverlusten zu kämpfen. Zerstrittenheit und Flügelkämpfe prägten das Bild der jungen Partei.
Wähler geben der AfD Kreuz aus Protest
Auch in Niedersachsen zeigte sich die AfD von keiner guten Seite. Wegen Streitereien hat sie ihren Fraktionsstatus im Landtag verloren, außerdem wird sie vom Verfassungsschutz überwacht. Nun dieser Wahlerfolg. Woher rührt er?
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Warum Menschen die dennoch die AfD gewählt haben – darüber geben diese Zahlen Aufschluss: 93 Prozent der AfD-Wähler sagen: „Bin beunruhigt über die Verhältnisse in Deutschland“.
84 Prozent empfinden: „In Deutschland geht es eher ungerecht zu“. 83 Prozent sagen: „Bin mit der Demokratie in Deutschland unzufrieden“.
Und 96 Prozent geben zu Protokoll: „Bin mit der Arbeit der Bundesregierung unzufrieden.“
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Wie diese Zahlen zeigen, ist ein großer Beweggrund für die Wahl der AfD vor allem die Enttäuschung über die anderen Parteien. Angesichts des Ukraine-Krieges, der Energiekrise und der Inflation scheint es den Vorsitzenden Alice Weidel (43) und Tino Chrupalla (47) gut zu gelingen die Enttäuschung einzufangen und sie für die Wahl ihrer Partei zu mobilisieren. Nicht nur in Niedersachsen.