Abprubtes Ende einer Klassenfahrt! Bei einigen Schülern aus Braunschweig flossen Tränen. Eine Lehrerin soll leicht verletzt worden sein.
Die rund 70 Sechstklässler der IGS Querum aus Braunschweig wurden angeblich aus einem Hotel im Harz geworfen. Zuerst hatte die „Braunschweiger Zeitung“ (BZ) berichtet.
Jetzt melden sich Polizei und das Hotel zu Wort. Und wie!
Eltern aus Braunschweig müssen Kinder abholen
Die Kinder aus Braunschweig mussten am späten Vorabend ihrer geplanten Abreise von ihren Eltern aus einem Ortsteil von Thale im Harz abgeholt werden – und nicht aus Quedlinburg, wie zunächst berichtet.
Erst soll es einen Streit zwischen dem Hotelier und einer Lehrerin gegeben haben. Weil ein Lichtschalter kaputt war. Laut Polizei hat die Lehrerin dann ausgesagt, dass der Hotelier sie gestoßen und leicht verletzt habe. Er habe ihr Hausverbot erteilt.
Das Landesamt für Schule und Bildung bestätigte den Zwischenfall. Auf Empfehlung der hinzugerufenen Polizei sei die Klassenfahrt dann am Abend abgebrochen worden. Die Eltern mussten ihre Kinder aus Thale abholen.
Schockierte Schüler aus Braunschweig werden betreut
Dem „BZ“-Bericht zufolge brachen einige der Schüler aus Braunschweig in Tränen aus. Schulpsychologen kümmerten sich um die Betroffenen der IGS Querum.
Ein ähnlicher Fall aus den vergangenen Jahren ist der Schulbehörde übrigens nicht bekannt – der Vorfall im Harz sei eine absolute Ausnahme. Übrigens sollten die Schüler eigentlich in einem Landschulheim unterkommen. Das war aber belegt, weshalb der Hotelier der IGS entgegenkam.
Braunschweig: Harz-Hotelier kontert
Auf Nachfrage der „BZ“ hat der Hotelier sich bisher noch nicht gemeldet. Aber bei Google findet man schnell einige Rezensionen und auch den Konter des Hotels.
Eine Mutter schreibt: „Freundlichkeit sollte nichts kosten. Das sollte in diesem Land zum guten Ton dazu gehören.“ Eine andere schreibt: „Der Hotelbetreiber hat die Kinder angebrüllt und beleidigt und wurde einer Lehrerin gegenüber handgreiflich. Ein Stern ist noch zu viel!“ Von einer dritten Mama heißt es: „Wie der Besitzer mit den Kindern und den Lehrern umgegangen ist, ist hier mit Worten nicht zu beschreiben. Wenn man keine Kinder in seinem Hotel möchte, dann sollte man keine Klassen für eine Klassenfahrt aufnehmen.“
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Der Inhaber hat sich unter den Bewertungen und Kommentaren geäußert: Nach zwei Jahren Corona und den Einschränkungen habe man sich aufgrund seiner langjährigen Erfahrung bereit erklärt zu helfen, „auch wenn die Buchung Ihrer Klassen unter unserer Preis Kategorie liegt.“
Braunschweiger Schüler sollen sich daneben benommen haben
Kurz nach der Anreise der Braunschweiger Schüler sei es „aufgrund von Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften“ zu „lebensgefährlichen Situationen“ gekommen, „weil Kinder in der dritten Etage in etwa zehn Meter Höhe auf der Fensterbank des Hauses herumgeturnt sind.“
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Betreuer oder Lehrer seien nicht ansatzweise in der Nähe gewesen, um ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen. An die geltenden Hausregeln sei sich nicht gehalten worden: Stattdessen „wurde herumgegrölt, Türen geschmissen und zu allem Überfluss bei den anderen Gästen an die Tür geklopft, auf die Klinken gefasst und weggelaufen, um diese zu ärgern“, heißt es vom Hotel bei Thale.
Harz-Hotelier: Lehrerin aus Braunschweig nicht geschlagen
Der Vorwurf, eine Lehrerin wäre von einem Mitarbeiter des Hauses geschlagen worden, stimme nicht. Die Lehrerin habe herumgeschrien und einen Mitarbeiter beleidigt. Dass sie verletzt worden sei, behaupte die Lehrerin aus Braunschweig nur, „um ihr Fehlverhalten zu rechtfertigen.“
Einen Rauswurf der drei Braunschweiger Klassen habe es auch nicht gegeben. Vielmehr „hätte die betreffende Lehrerin, wie alle anderen auch, die Nacht in der Unterkunft verbringen und nach dem Frühstück wie geplant abreisen können.“